Muss eigentlich jeder Reisebericht mit einer Lobhudelei über Land und Leute beginnen? Nein, muss er nicht. Und um gleich loszumeckern: 4.70 Euro! Soviel kostet nämlich ein Bierchen in der Ecktaverne. Die Benzinpreise sind gefühlt ähnlich astronomisch (1.70). Vielerorts türmen sich Müllberge, das Meer dümpelt wie ein großer See, die meisten Strände geben sich kiesig. Hässliche Betonruinen verwittern an jeder Dorf- und Straßenecke. Die Straßen selbst sind – sagen wir mal Stoßdämpfer herausfordernd. Manche Stadtteile erinnern eher an Kuba, als an Europa. Also nichts wie nicht hin? Nein, so einfach ist es dann auch nicht. Wer sich auf Korfu einlässt, dem bietet die Insel unvergessliche Cacher-Erlebnisse der ganz eigenen Art. Merkwürdig entspannt, so wie in der guten (?) alten Zeit: Statt geschniegelter Trails nur eine Handvoll Dosen als Tagesziel. Die aber haben es dann in sich und bieten gleich noch Highlights wie Schiffswracks, Wasserfälle, Höhlen, atemberaubende Aussichten und verblüffend oft verlassene Klöster. Was das Ganze sogar familienfreundlich macht. Wer sich also jenseits weichgespülter Pauschalangebote für echtes Leben und raues Cachen im Süden Europas interessiert, dem sei die Insel empfohlen – meint Michael Grupp.
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