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Multi Caches Geocaching: Eigenen Multi Cache erstellen

Von Station zu Station und dann ab zum Finale: Das macht Multi Caches beim Geocachen aus! Nicht umsonst gehören sie deshalb auch zu den sehr beliebten Cache-Arten. Ob Abenteurer/innen, Familien oder Rentner: Jeder kommt beim richtigen Multi Cache auf seine/ihre Kosten. Unsere Autorin Sabine hat in diesem Beitrag für dich zusammen gefasst, worauf es ankommt, wenn du deinen eigenen Multi auslegst und gibt dir Tipps zum Ermitteln der benötigten Daten.


Titelbild Geocaching Magazin September/Oktober 2024

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Es war einmal ein Listing. Dieses erzählte vielleicht eine Geschichte. Eventuell enthielt es auch ein Rätsel. Auf jeden Fall versprach es eine gut versteckte Dose mit einem Logbuch. Und natürlich machten sich jede Menge Geocacher auf den Weg, eben jenes Döslein zu finden. Aber als sie an den genannten Koordinaten ankamen, fanden sie nur weitere Koordinaten.

Oder eventuell noch ein Rätsel. Oder jede Menge Zahlen zum Notieren. So ging das einige Male – das Ganze hatte eindeutig etwas von einer Schnitzeljagd. Aber nachdem sie mehrere Station angelaufen hatten, hielten sie das Objekt ihrer Begierde, das Logbuch, endlich in den Händen. Ganz am Anfang stand jedoch jede Menge Arbeit für den Besitzer dieser Dose. Den Geschichtenerzähler. Den Quizmaster. Den Hüter des Multi Caches.

Symbol Geocaching Multi Cache

Was ist ein Multi Cache?
Welche Cache-Typen gibt es?

Vielleicht bist du neu beim Geocachen und verstehst noch nicht alles. Oder du spielst es zwar schon länger, aber folgst ganz dem Motto „Man lernt nie aus!“.

Wir haben für dich zusammen gefasst, welche Cache-Arten es alles gibt und was sich hinter den Symbolen für Aufgaben und Rätsel verbergen.

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Einen Multi Cache zu legen kann sehr viel Spaß machen, denn kaum eine andere Cache-Art lässt so viel Spielraum für kreative Ideen, verrückte Geschichten und wilde Bastelarbeiten. Allerdings macht es auch besonders viel Arbeit, zumindest wenn am Ende keine 0815-Standarddose auf die Suchenden warten soll. Mit ein paar strategischen Vorüberlegungen und etwas Planung, ist ein spannender Multi jedoch kein Hexenwerk – und die Vorarbeit kann sogar richtig viel Spaß machen!

Was ist ein Multi Cache?

Ein Multi ist ein Geocache, der nicht an den im Listing angegebenen Koordinaten platziert wurde. Seine Position ist unbekannt. Um ihn zu finden, müssen zuvor eine festgelegte Zahl von Stationen (Stages) besucht werden. Die Dose, die das Logbuch enthält, wird als Finale (Final) bezeichnet.

Was genau an den einzelnen Stationen auf die Cacher wartet, ist sehr unterschiedlich und obliegt dem Ideenreichtum des Besitzers. Es gibt zwei klassische Varianten. In der ersten sind die Koordinaten aller zu besuchenden Stationen bereits bekannt. Sie werden in diesem Fall bereits im Listing aufgeführt.

Zettel mit text
Multi Caches sind oftmals wahre Abenteuer, denn sie lassen dich in spannende Geschichten eintauchen!

An den Stationen muss nun ein Rätsel gelöst oder ein Hinweis gesucht werden, um das Finale zu ermitteln. Ein gutes Beispiel hierfür sind Stadtmultis: Die Stationen sind oft Orte und Sehenswürdigkeiten, an denen Hinweise von Schildern und Plaketten zusammengetragen werden müssen. Die gesammelten Informationen ergeben später die Koordinaten des Finales.

In der zweiten Variante ist nur die Startkoordinate im Listing angegeben. Die Koordinaten der nächsten Etappe sind als Hinweise an jeder Station angebracht oder werden durch das Suchen von Hinweisen ermittelt. Entweder wird auf gleiche Weise die Finalkoordinate preisgegeben oder aber an jeder Stage muss zusätzlich ein Hinweis notiert werden, der am Schluss zur Dose führt.

Diese Art Geocache wird gerne bei Wandercaches verwendet: Die erste Station ist der Beginn des Wanderweges. Dort wird am Wegesrand ein Petling mit der Koordinate der zweiten Station hinterlegt. Zusätzlich muss ein Rätsel gelöst werden, welches einen ersten Hinweis zum Ermitteln des Finals liefert.

Gut getarnt: Erst bei genauerem Hinschauen erkennen pfiffige Geocacher hier eine gut versteckte Stage.

So oder so ähnlich sind nun weitere Stationen entlang des Weges platziert. Nach Absolvieren der letzten Station liegen alle Hinweise zum Ermitteln des Finals vor. Egal ob in der Stadt, auf dem Land oder in den Bergen: Die Suche nach einem Multi Cache entspricht immer einer geführten Wanderung.

Die Länge des Weges ist dabei frei bestimmbar. Es gibt Kurzmultis mit nur einer oder zwei Stages, aber auch lange Wander- oder Fahrradmultis, bei denen am Schluss viele Kilometer zwischen Start- und Finalkoordinate liegen. Sehr beliebt sind Rundwege, bei denen sich das Finale ganz in der Nähe des Startpunktes befindet.

Multi Caches Geocaching: Von der Idee zur Dose

Gerne werden Rundwege an Feldwegen als Location für Multi Caches genommen.

Einige grobe Ideen schwirren durch den Kopf, vielleicht sind auch bereits erste Bastelpläne geschmiedet oder die ersten kniffligen Aufgaben stehen schon fest? Jetzt heißt es planen:

  • Wie viele Stationen soll der Multi Cache haben?
  • Wo sollen Start- und Zielpunkt liegen?
  • Wie sieht die Wegführung aus?
  • Wie sollen die Stationen gestaltet werden: Müssen Hinweise gesucht oder sollen Informationen gesammelt werden?
  • Werden Bastelarbeiten benötigt?

Multi Caches Geocaching: Die Regeln

Alles wäre so einfach, wenn da nicht noch ein paar ganz und gar nicht unbedeutende Regeln wären. Denn natürlich gelten die bekannten Richtlinien zum Ort, der Wahl der Dose, der Gestaltung und Tarnung, dem Ermitteln der Koordinaten und zuletzt auch dem Erstellen des Listings auch beim Legen eines Multi Caches.

Geocaches sollen an besondere Orte führen. Im Fall eines Multi kann es sich um einen reizvollen Wanderweg mit spektakulärer Aussicht oder die touristischen Sehenswürdigkeiten einer Stadt handeln. Möglicherweise sind die Stages des Multi aber auch nur Mittel zum Zweck, dafür endet die Strecke aber an einem besonders interessanten Ort.

Geocaches sollen naturverträglich platziert werden, das heißt durch das erhöhte Aufkommen an Spaziergängern, sollen Flora und Fauna nicht zusätzlich belastet werden. Idealerweise folgt die Wegführung eines Multis offiziellen Spazier- und Wanderwegen. Zum Finden der Stages sollten keine Ausflüge ins tiefe Unterholz nötig sein.

Die richtigen Accessoires machen aus jedem Multi ein wahres Erlebnis.

Geocaches nur nach Genehmigung des Landbesitzers /-verwalters auslegen. Das gilt für jede einzelne Stage an der etwas platziert wird! Geocaches sollten möglichst wenig wartungsintensiv, alle verwendeten Container robust und wasserdicht sein. Zusätzlich einlaminiert trotzen versteckte Hints und Koordinaten feuchtem Wetter besonders lange.

Jeder Hint und das Finale sollten als Geocache bzw. Teil eines Geocaches gekennzeichnet werden. Zum Platzieren des Finals und aller Stages sollen Flora und Fauna nicht beschädigt werden. Das bedeutet: Keine Nägel und Schrauben in lebende Bäume, keine Löcher ausheben. Selbstverständlich darf auch kein fremdes Eigentum beschädigt werden.

Multi Caches Geocaching: Bitte Abstand halten

Die Grafik zeigt sehr deutlich, was erlaubt ist und was nicht. (Quelle: Geocaching.com)

Gerade in stark bedosten Gebieten wurde schon mancher Bastler von den geltenden Abstandsbestimmungen an den Rand der Verzweiflung getrieben. Dabei ist eigentlich alles ganz klar definiert:

Physische Elemente verschiedener Caches müssen mindestens 0,10 Meilen bzw. 161 Meter voneinander entfernt liegen.

Geocachinglisting Anforderungen / Richtlinien, I. Versteck, 1. Grundlegende Richtlinien zum Verstecken (www.geocaching.com)

Die Stationen innerhalb eines Multi Caches sind von dieser Regelung ausgenommen, dürfen also auch näher beieinander liegen. Auch Earthcaches unterliegen nicht dieser Beschränkung, da sie keine materiellen Stationen besitzen.

Physische Elemente bzw. materielle Stationen sind:

  • Traditional Caches sowie finale Stationen von Multi und Mystery Caches
  • Jede Form von Stages mit durch den Owner platzierten Hinweisen, wie in Petlingen versteckte Koordinaten, Dosen mit Aufgaben, selbst angebrachte Schilder usw.

Keine physischen Elemente bzw. materielle Stationen sind:

  • Hinweise, die bereits vor Ort sind, also Hinweistafeln, Statuen, Gedenksteine, Verkehrsschilder usw.
  • Referenz- und Wegpunkte, Parkplatz-Koordinaten, Wanderweg-Startpunkte

Aber jetzt geht’s doch endlich los! Oder?

Hält die Grobplanung den Richtlinien stand, kann endlich die Ausarbeitung des Multi Caches beginnen. Selbstgebaute Verstecke sollten so robust konstruiert werden, dass sie einige Zeit Wetter und Cachern standhalten. Hinweise auf Papier werden am besten einlaminiert und zusätzlich in einem wasserfesten Behälter untergebracht.

Wenn schließlich alle Stationen ihren Platz am Wegesrand eingenommen haben, kann es hilfreich sein, befreundete Geocacher um einen Testlauf zu bitten. Dabei können sie folgende Punkte überprüfen, um dir die Möglichkeit zu geben deinen Multi Cache anzupassen:

  • Sind alle Stationen gut zu finden?
  • Brauchen Rätsel eventuell eine zusätzliche Erläuterung?
  • Besteht die Gefahr, dass unbedarfte Schatzsucher im Eifer des Gefechts ein reales Vogelhäuschen mit einem Versteck für den nächsten Hinweis verwechseln?

Das Listing anlegen

Wenn alles stimmt, kann das Listing angelegt und an den Reviewer geschickt werden. Im Formular müssen übrigens alle Stationen mit ihrer genauen Position angelegt und beschrieben werden, auch wenn später nur die Startkoordinate veröffentlich werden soll. Für die Anzeige im Listing kann zwischen drei Anzeige-Modi gewählt werden.

Entweder werden die Wegpunkte mit ihren zugehörigen Informationen inklusive Koordinaten angezeigt oder alle Wegpunkte mit ihren Informationen, aber ohne Koordinaten, dargestellt oder, als letzte Variante, alle Wegpunkte verborgen. Zusätzlich können natürlich noch normale Wegpunkte und Parkkoordinaten angegeben werden.

Vor allem innerorts ist es schwer, Hinweise zu verstecken. Schilder sind eine tolle Alternative!
Im Wald können Hinweise dafür auch mal besonders auffällig platziert werden.

Bei der Ermittlung von Schwierigkeits- und Geländewertung fließt mit ein, ob zum Lösen des Multi Caches Hilfsmittel wie Spiegel, Magnet oder UV-Lampe benötigt werden, wie lange die Strecke ist und über welches Gelände sie führt. Grundlage ist auch das Geocache Rating System. Der Fragebogen in deutscher Übersetzung ist auf der Webseite der GC-Reviewer zu finden.

Attribute geben schnell und übersichtlich Informationen zu den Anforderungen, die ein Cache stellt. Besonders hilfreich sind natürlich Hinweise zur Streckenlänge, der Beschaffenheit des Weges (für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen geeignet) sowie zu benötigten Hilfsmitteln und zu Gefahren (Zecken, Dornen, gefährliche Tiere, Steinschlag). Es lohnt sich, hier einige Minuten zu investieren und möglichst genaue Angaben zu machen.

Für die Anzeige im Listing stehen drei Optionen zur Auswahl:

1. Wegpunkt mit allen Informationen (inkl. Koordinaten) anzeigen
2. Informationen zum Wegpunkt zeigen, Koordinaten aber verbergen
3. Wegpunkt verbergen

Der Cache- Text

Die Cache-Beschreibung kann frei gestaltet werden und richtet sich auch nach dem Thema des Multi Caches. Auch wenn sie vielleicht schon in den Attributen hinterlegt sind: Wichtige Informationen zum Gelände, Hilfsmitteln und Gefahrenstellen gehören nochmal weit oben in den Text. Bei Wandercaches macht es Sinn, die ungefähre Weglänge sowie den geschätzten Zeitaufwand anzugeben.

Ist das Final weit von den Startkoordinaten und somit von Abstellplatz des Cachemobils entfernt, sollte darauf hingewiesen werden. Daran kann dann die Cache-Beschreibung direkt anschließen. Je nach Gestaltung des Multis enthält diese auch bereits die Aufgaben, die im Laufe des Weges zu lösen sind. Bilder und Tabellen lassen sich mit einigen HTML-Befehlen einfügen.

Ausführliche Beschreibungen sorgen für problemloses Finden der Dosen – über Hinweise freuen sich die meisten Cacher/innen ebenfalls.

Da nicht alle GPS-Geräte mit der Funktion „Papierloses Cachen“ diese anzeigen können, ist es ist eine nette Geste, im Text kurz darauf hinzuweisen, wenn Material aus der Beschreibung zum Lösen benötigt wird. Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte: Ein Blick auf die eigene Rechtschreibung kann nicht schaden.

Eine Cachebeschreibung wird von wirklich vielen Leuten gelesen und steht repräsentativ für den eigentlichen Geocache. Zum Schluss fehlen nur noch die Tipps. Sie sind keine Pflichtangabe, aber nichts ist frustrierender als nach vielen gelaufenen Kilometern den letzten Hinweis auf das Finale nicht zu finden und unverrichteter Dinge wieder umkehren zu müssen.

Sie geben Suchenden aber nicht nur die Chance, doch noch erfolgreich loggen zu können, sondern verhindern auch, dass unsensible Gemüter beim Durchsuchen der Umgebung alles verwüsten. Daher dürfen Tipps gerne kurz, sollten aber gleichzeitig auch eindeutig sein. Natürlich besteht die Möglichkeit, für jede Stage einen eigenen Tipp zu hinterlegen.

Hinweistafeln, wie hier, bieten eine Fülle an interessanten Fakten zur Region, die gut in einen Multi integriert werden können.

Multicaches Geocaching: Die letzten Schritte

Ein allerletzter Blick: Stimmen alle Koordinaten? Sind die Häkchen dort gesetzt, wo sie gebraucht werden? Ist jedes Feld ausgefüllt und sind ausreichend Informationen für die Cacher zum Lösen bzw. Finden hinterlegt? Dann ist nun Zeit zum veröffentlichen! Ab geht die Anfrage zum Reviewer – und du kannst dich schon mal auf die ersten Logs freuen!

Happy hunting!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Silke

    Dankeschön für diese Hinweise, Na da bastle ich mal. beste Grüße

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