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Mit der App zur Dose, Teil 2, Geocaching Apps

Heute beleuchten wir zusätzliche Geocaching Apps, die vor, auf und nach dem Weg zur Dose helfen. Exakt 250 Apps listet Google Play unter Geocaching auf, im iOS-Store hängen ungefähr 100 Apps. Welche davon sollte man auf dem Handy haben? Und falls du schon mit Apps unterwegs bist – welche solltest du updaten? Downloadstipps von Michael Grupp.

Der besondere Multi: Wherigos

Wherigo Startseite
Zum Spielen des „WIG“, müssen vorab die Daten (Cartridge) heruntergeladen werden.

Bevor wir uns in die Niederungen der Spezialtools hinablassen, zuerst die Basics. Im ersten Teil unserer Serie haben wir uns unterschiedliche Geocaching-Apps angeschaut, mit denen Tradis, Multis etc. gelistet, gesucht und gefunden werden können. Für Wherigos eignen sich diese aber nicht.

Für die Newbies unter uns: Ein Wherigo ist quasi ein geführter Multi – funktioniert ungefähr so wie ein Audio-Guide in einem Museum. Um einen Wherigo zu finden, musst Du eine sogenannte Cartridge (ein kleines Datenpaket) downloaden. Hier haben wir für dich zusammen gefasst, welche Cache-Arten es gibt und was hinter ihnen steckt

Im Listing eines Wherigos findest Du dazu immer einen Link. Dieser führt Dich zur Wherigo-Seite, auf der Du Dich mit den Geocaching-Einwahldaten noch mal anmelden musst. Hier kannst Du die Cartridge Deiner Wahl in unterschiedlichen Formaten downloaden (für Handys oder Garmins). Um sie zum Laufen zu bringen, brauchst Du eine eigenständige App. Für Android stehen zur Wahl: Whereyougo und der Newcomer Geooh.

Geocaching Apps: Wherigo Cartridge

Bei „Whereyougo“ muss die Cartridge manuell in den entsprechenden Ordner abgelegt werden: Phone/Android/data/menion/files. Die Meldung im Programm selbst ist da leider nicht ganz genau. Danach lässt sich die Cartridge starten und es kann losgehen. Theoretisch einfacher arbeitet Geooh: Hier kann die Landingpage aus der App heraus aufgerufen werden; die Datenspeicherung erfolgt dann automatisch.

Allerdings ist das Handling innerhalb der App gar nicht so einfach. Mir ist Whereyougo lieber. Die Apfelbeißer entgehen der Qual der Wahl: Für sie gibt es nur eine Wherigo-App und die heißt auch so. Die Erfahrung zeigt, dass Wherigo-Player gerne mal abstürzen. Wer zu zweit unterwegs ist, sollte beide Smartphones bestücken.

Einzelgänger sollten oft, besser sehr oft, abspeichern. Neunmalkluge wie ich laden zumindest größere Cartridges auf Handy und Garmin. Gerade Whereyougo reagiert manchmal träge, deshalb nicht hektisch herumfingern. Lass das Teil in Ruhe rechnen, sonst droht: Zurück auf Los!


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Ora et labora: Lab-Caches

Geocaching Apps Lab Caches Karte
Lab Caches siehst du auf der Kartenansicht der App.
Geocaching Apps Lab Caches Liste
Auch eine Listenansicht der Labs ist möglich.
Geocaching Apps Lab Caches  Listing
Die Beschreibung verrät die Aufgabe des Labs.

Ein Wherigo führt Dich zu einer physisch vorhandenen Dose – wie gehabt und bewährt. Lab-Caches sind im Prinzip das Gleiche, nur ohne Dose. Du folgst einem vorgegebenen Pfad, löst Rätsel und stehst im Erfolgsfall vor oder im virtuellen Finale.

Groundspeak bezeichnet sie als experimentellen Geocache-Typ, böse Zungen behaupten, es wären in Wirklichkeit Goldesel. Denn „Adventure Labs“ – so der korrekte Name – funktionieren prima in Gebäuden und in Zusammenarbeit mit Sponsoren; das erlauben die Groundspeak-Guidelines ausdrücklich. O tempora, o mores. Wie auch immer – auch für Labs brauchst Du eine eigene App.

Zu haben direkt bei Geocaching.com oder im Shop Deiner Wahl. Android und Apple-Versionen sehen gleich aus, beide laufen stabil, da gibt es nix zu meckern. Adventure Labs sind schwer im Kommen – gerne auch in Kombination mit einer physischen Bonusdose. Nur die erscheint nämlich auf der Geocaching-Karte, die Labs sind bislang nur in der entsprechenden App sichtbar. Bislang. Ich nehme Wetten an, dass sich dies bald ändert.

Dosenbytes: Geochecker

Geocaching Apps Geochecker

Auf zu den Spezial-Apps! Die Auswahl ist subjektiv und aus Platzgründen auch lückenhaft. Mit anderen Worten: Hier kommt nicht jede App zum Zug, die es verdient hätte. Falls Deine Lieblings-App fehlt, schreib uns eine Mail, dann tragen wir das nach. Erster Vorschlag: „Geochecker“.

Wer kennt das nicht: Mit der linken Hand hält man sich über dem Abgrund an einem dünnen Bäumchen fest, mit der rechten versucht man den Checker zu füttern. Denn nur er weiß, ob sich der steile Abstieg wirklich lohnt. Die Felder sind klein, die Schrift tanzt, das Bäumchen gibt langsam nach.

Geochecker hilft in solchen Situationen, indem er klare Felder für die Eingabe bietet, die sich inklusive Sicherheitsabfrage leicht füllen lassen. Gut so. Noch ein Tipp: Falls sich die App beim Antippen des Checkers im Listing nicht automatisch öffnet (das tut sie ab und an), das App-Icon lang drücken und Folgendes einstellen: „Festlegen als Standard/Zu unterstützende URLs/In dieser App“. Dann funzt das wieder.

Mit den Wölfen cachen: BWW Wolf

Geocaching Apps BWW Wolf

Sehr praktisch ist auch der „BWW Wolf“ – ein einfacher Wortwertzähler. Funktioniert prima und selbsterklärend für die schnelle Iteration zwischendurch. Ein weiteres Highlight vom gleichen Autor: „Chirp Wolf“. Der arbeitet wesentlich besser und sensibler als der Chirp-Detektor eines Garmins. Zumal nicht jedes GPS-Gerät diesen Blödsinn dieses selten genutzte Garmin-Feature unterstützt.

Während die App den Chirp schon auf einige Meter Abstand anzeigt, braucht ein GPS quasi Hardware-Kontakt. Die Bedienung ist zweistufig: Kommt ein Chirp in Sensornähe, wird zuerst dessen Kennung angezeigt. Die Meldung antippen – erst dann wird er ausgelesen und der hinterlegte Inhalt angezeigt. Und wo wir gerade beim Wolf sind: Er hat auch einen „TB Wolf“ programmiert.

Das Programm ist zwar nix für mich, aber für die TB-Fetischisten unter uns. Einfach TBs abfotografieren, die App legt eine Liste an. Damit müssten doch locker 100 TBs pro Event möglich sein. Jeder wie er mag. Daheim kann man dann einfach die Liste exportieren und beispielsweise über ProjectGC loggen, beziehungsweise mit Copy/Paste auf die Geocaching-Seite übertragen.

Vom Preisschild zum Cache: NFC

Geocaching Apps NFC

Neben Chirps tummeln sich draußen auch ab und an NFCs rum. Das sind die flachen Chips, die manchmal unter Preisschildern kleben – und seit Neuestem eben auch unter Parkbänken. Sie können vom geneigten Owner programmiert und vom Cacher ausgelesen werden. NFC steht für Nearfield Communication – quasi Nahfeldblabla.

Da tut es jeder der vielen NFC Reader. Der mit den meisten positiven Beurteilungen im Shop ist „NFC Tools“. Mir gefällt der klare Aufbau. Gibt es als Reader und als „Tools“ – falls Du selber programmieren willst. Fehlt nur noch ein dezidierter QR-Reader.

Möglichst einer, der alles auf einmal liest: Barcodes und QR (also die Linien und die Kästchen). Der Name ist Programm: „KOSTENLOS QR & Barcode Scanner“ (Deutsch) ist ausgezeichnet im Google-Shop bewertet. Apple Besitzer haben QR- und NFC-Tools seit letztem Jahr automatisch mit an Bord.

Geocaching Apps: Rechnen und rechnen lassen

geocaching Apps Taschenrechner

Wer das Bäumchen überlebt hat, kann irgendwann die Final-Koordinaten berechnen. Punkt vor Strich sollte sich ja spätestens nach der Grundschule rumgesprochen haben, aber in zittriger Erwartung des Feierabendbiers passiert dann halt doch mal ein Fehler.

Da hilft „My Scrip Calculator“. Diese Taschenrechner-App bietet gleich drei Vorteile: Erstens kann man die Zahlen mit dem Finger schreiben. Und zweitens Klammern setzen – den Rest erledigt drittens das Programm. Sollte es ins Formelhafte gehen, dann hilft Photomath. Es gibt viele Formellöser, aber dieser hier hat den Charme, dass die Aufgabe einfach abfotografiert werden kann.

Geocaching Apps GC Buddy

GC Buddy ist eine feine Sache für Multis, sofern diese sichtbare Wegpunkte besitzen. Dann nämlich listet die App diese auf, navigiert uns dorthin, speichert die Resultate pro Stage und rechnet zum Schluss alles automatisch aus. Wer sich einarbeiten mag, der findet im Buddy einen hilfreichen Begleiter und einen unbestechlichen Formelausrechner.

Aber wehe, ein Resultat ist falsch. Was auf dem Papier noch nachvollziehbar ist, verschwindet in den Tiefen der Algorithmen. Ich persönlich finde Papier und MyScriptCalculator hilfreicher. Aber hey – ich bin auch ein alter weiser Mann. Buddy ist möglicherweise die App für Digital Natives. Die Bewertungen im Shop schwanken. Ich auch.

Geocaching Apps: Decode!

Geocaching Apps

Zum Thema Codes und Decoding: Im Rahmen mancher Multis müssen im Wald und auf weiter Flur gelegentlich ja wahrlich unwürdige Herausforderungen bewältigt werden. Da helfen zwei Apps, mit denen eigentlich alles gesagt bzw. beantwortet ist.

Erstens die mobile Version von gps-cache.de. Die Seite aufrufen, mobile Version auswählen und dann einen Shortcut (… Drei Punkte rechts oben/Zum Startbildschirm hinzufügen) auf das Handy Desktop legen – und gegebenenfalls in den Geocaching-Ordner legen. Gps-cache ist (auch und gerade in der PC-Version) DIE Instanz für Decoding.

Von der Zahlwörtersuche in einem Text über die Umrechnung in die abwegigsten Tabellen bis hin zum automatischen Lösen von „Chef“-Rezepten ist hier alles an Bord, um der Mystery-Flut Herr zu werden. Die Vielzahl ist auf den ersten Blick etwas verwirrend, da sollte man sich einen Abend und zwei Fläschchen lang Zeit nehmen.

Da wir gerade beim Lösen sind: Codes und Tabellen sollten auch mit auf Dosenjagd. Dazu bieten sich zwei Apps bzw. Sammlungen an. Erstens „Code-Tabellen“ von APKCombo. In der App befinden sich dann die legendären Tabellen von myGeoTools.

Die Krux: Jede Tabelle muss einzeln runtergeladen werden. Ob das in Glasfaserzeiten noch als Neuland gilt? Und zweitens die App „GCC“ der GeoCache Calculator. Alles was nicht abgelesen, sondern umgerechnet werden muss, findet hier einen Interpreten. Das Spektrum reicht vom Lattenzaunzähler bis hin zur Berechnung von Geschoßbahnen.

Nicht unbedingt geo-typisch, aber gegebenenfalls nicht nur im Club sondern auch im Wald hilfreich ist Shazam. Wenn bei einem Musik-Multi plötzlich ein Lied ertönt, dann hilft die App: Das ist „Help“ von den Beatles, Du Banause!

Und zweitens der Sudoko-Löser. Ja, ich weiß, die gibt es tausendfach im Web. Allerdings muss man bei diesem hier nix mehr manuell eintippen, sondern nur abfotografieren: „Sudoku Solver“. Ist in der Anwendung etwas wackelig, aber mit etwas Übung klappt das schon.

Ansonsten habe ich noch den Garmin Connector mit dabei, aber nur für den allerhöchsten Notfall, falls die .ggz eine Bytemacke hat. Damit lassen sich zumindest die neueren Garmins (ab GPSMAP 64, Oregon 7X0 und Montana 7X0) mit dem Handy koppeln und die Caches in der Umgebung herunterladen.

So klappts: App auf dem Garmin und dem Handy starten, Gerät auf dem Handy suchen (Sonstige), Kopplungscodes austauschen und fertig. Aber dann kann man eigentlich auch gleich mit dem Handy losziehen. Und dabei wünsche ich Euch viel Spaß und möglichst wenig DNFs. Denn dafür gibt es leider noch keine App.

GeoCache Calculator
Geocaching Apps Sudoku
Sudoku Solver

Diese Apps haben Deinen Speicher verdient:

  • Whereyougo
  • Adventure Labs
  • Geochecker
  • BWW Wolf
  • Chirp Wolf
  • TB Wolf
  • NFC Tools
  • QR & Barcode Scanner
  • MyScripCalculator
  • Photomath
  • GC Buddy
  • gps-cache.de
  • Code-Tabellen
  • Sudoku Solver

Noch eine Bitte in unserer Sache: Kauft das eine oder andere Programm, wenn es Euch gefällt. Das kostet meist weniger als einmal Starbucks, schmeckt aber ein Handyleben lang und vor allem zwingst Du damit den Programmierer geradezu, für ein Taschengeld weitere schöne Apps zu entwickeln. Du Fuchs!

Mit der App zur Dose, Teil1″

Überblick über Apps Android uns iOS


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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rosi

    Geooh GO: Kostest derzeit 4,99US$ und setzt eine Premiummitgliedschaft bei geoaching.com voraus.

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