LED Lenser H4

LED Lenser H14

Als zufriedener Nutzer einer LED Lenser H7 war ich natürlich gespannt, was das neue Spitzenmodell aus dem Hause Zweibrüder Optoelctronics leisten würde. Die H14 wird genau wie die H7 auch in 2 Variationen auf den Markt kommen, einziger Unterschied zwischen H14 und H14R ist, dass bei der H14R die Akkus geladen werden können ohne das sie entfernt werden müssen.

Schon beim Auspacken der Lampe fällt auf, dass man es hier wahrlich nicht meinem Leichtgewicht zu tun hat. Satte 337g (gemessen / Herstellerangabe: 348g) bringt die Lampe inklusive 4 AA Batterien auf die Waage. Wie sich dieses recht hohe Gewicht auf den Tragekomfort auswirkt, erfahrt ihr später in diesem Test.

Neben der H14 und 4 LED Lenser Batterien befindet sich außerdem noch ein Universalhalter und ein Kabel zur Verlängerung der Verbindung von der Lampe zum Batterietank in der Verpackung. Die Anleitung ist in 7 Sprachen gehalten und für die Funktionsvielfalt der Lampe vielleicht ein klein wenig knapp geraten.

Erster Eindruck & Inbetriebnahme

Für die erste Inbetriebnahme habe ich die mitgelieferten Batterien verwendet. Das Batteriegehäuse wirkt deutlich robuster als das der H7, auch scheint es deutlich besser gegen Feuchtigkeit geschützt zu sein. Während man die H7 am Lampenkopf einschaltet und über einen Schieber am Batteriefach die Helligkeit steuert, gibt es hier nur ein zentrales Bedienelement. Dies besteht aus einem Clicky am Batteriefach. Dieser reagiert auf Berührungen und Schalten. Alle Einstellungen, Wechsel der Lichtmodi oder Änderung des Energiemodus erfolgen über diesen Clicky. Auch die Helligkeit der Lampe wird ändert man durch Gedrückthalten des Schalters.

Da die H14 deutlich schwerer als eine H7 (124g Gewicht) ist, mussten auch die Trageriemen modifiziert werden. Es gibt neben dem umlaufenden Riemen an dem Lampe und Batteriefach befestigt sind noch einen weiteren der über den Kopf geht. Das beeinflusst die Gewichtsverteilung doch positiv und erhöht den Tragekomfort. Allgemein ist der Tragekomfort besser als erwartet, beim ersten Test von knapp 2 Stunden störte die Lampe nicht besonders. Man spürt sie zwar deutlich auf dem Kopf, aber ich empfand es nicht als besonders unangenehm. Dadurch dass Batteriefach und Lampenkopf aber nur an den Trageriemen mit einer Art Gürtelclip angesteckt sind, kann man das Batteriefach auch bequem an den Gürtel oder in die Tasche verlegen. Ein entsprechendes Verlängerungskabel liegt der Lampe bei. Nachteil dieser Lösung ist allerdings das der Clicky dann gegebenenfalls nicht mehr so gut zu erreichen ist. Auch den Lampenkopf selber muss man nicht als Kopflampe verwenden. Dank des Clips kann diese auch an der Kleidung, am Gürtel oder anderswo angebracht werden.
Es ist ebenfalls möglich den Lampenkopf direkt am Batteriefach zu befestigen und man hat so einen LED-Scheinwerfer. Mit dem mitgelieferten Halter ist es darüber hinaus möglich die Lampe an jedem beliebigen Rohr, z.B. an einem Fahrradlenker zu befestigen.

Die Technik:

Am interessantesten bei einer Kopflampe dieser Preisklasse ist sicherlich die verwendete Technik. Beim Lampenteil scheint Zweibrüder auf bewährte Technik zurückgegriffen zu haben. Der Lampenkopf scheint mit dem der LED Lenser P14 identisch zu sein und kann bis zu 90° geschwenkt werden.

Zweibrüder wirbt für die Lampe mit einer Leuchtweite von 210m, im Praxistest konnte ich diese Leuchtweite mit voller Fokussierung spielend erreichen. Tatsächlich dürften es sogar noch ein paar Meter mehr sein, die die H14 ausleuchtet. Für uns Geocacher dürfte oft aber die Ausleuchtung der Fläche am interessantesten sein, die Fokussierung ist dabei einhändig, wie von anderen LED Lenser Lampen gewohnt, möglich. Auch bei der H14 kommt das Advanced Focus Systems zum Einsatz. Bei diesem wird eine Kombination aus Linse und Reflektor verwendet und erlaubt eine stufenlose Fokussierung. Ich hatte zu nächst Bedenken das die Fokussierung durch Vor- bzw. Zurückschieben des Lampenkopfes bei einer Kopflampe nicht ideal sein würde. In der Praxis kam ich bisher mit der Fokussierung der H7 gut zurecht, tatsächlich ist dies bei der H14 aber kein Problem. Die Fokussierung geht wirklich intuitiv und leicht von statten.

Die H14 ist im Gegensatz zur H7 elektronisch geregelt. Die Smart Light Technology bietet 3 verschiedene Lichtprogramme und 2 Energiemodi. Die Lichtprogramme Professional, Easy und Defence bieten dabei jeweils verschiedene Lichtmodi – so kann jeder das Programm mit den für den Einsatzzweck passenden Lichtmodi bequem voreinstellen. So bietet das “Defence”-Programm z.B. nur die Lichtmodi Strobe und Power während das Professional-Programm gleich 5 Lichtmodi (High, Low, Blink, SOS & Strobe) bietet. Im Easy-Programm stehen nur die Modi High und Low zur Verfügung.
Zwischen den verschiedenen Lichtprogrammen kann man hin und herwechseln in dem man den Taster viermal antippt und dann schaltet. Die Lampe bestätigt dann mit einmal, zweimal oder dreimal blinken welches Programm gewählt wurde.

Neben den Lichtprogrammen kann man auch aus 2 Energiemodi bieten. Zum einen wäre da der voreingestellte Energiesparmodus und zum anderen der Konstanzmodus. Im Energiesparmodus nimmt die Leuchtstärke kontinuierlich ab bevor die Lampe dann irgendwann ausgeht. Ganz anders im Konstanzmodus, hier bietet die Lampe einen fast gleichbleibend hellen Lichtstrom, geht dann aber irgendwann einfach aus. Im Dim-Modus sollte die H14 so Einsatzzeiten von ca. 13 Stunden durchhalten, aber selbst im Konstanzmodus, mit voller Lichtstärke sollte die Lampe mindestens 4 Standen durchhalten. Nach meinem gestrigen, fast dreistündigen Praxistest im Gelände, leuchtete die Lampe zumindest noch mit scheinbar voller Lichtstärke.

Um alle Lichtprogramme, -modi und die beiden Energiemodi auf einen Blick zu haben, legt Zweibrüder der H14 eine kleine Smartcard bei. Hier findet man alle Programme und Modi auf einer Klappkarte und hat so stets einen kleinen Spickzettel zur Umstellung von Programmen und Modi dabei. Die Bedienung und der Programmwechsel geht nach kurzer Eingewöhnung aber in Fleisch und Blut über und ist tatsächlich weniger kompliziert als es sich zunächst anhört.

Beim Praxistest auf einem nächtlichen Lost Place stellte sich schnell heraus, dass der schon recht starke LOW-Modus meist völlig ausreicht. Maximal defokussiert ergibt sich eine tolle Umkreisausleuchtung bei der man seine Mitcacher nicht gleich blendet. Sucht man Reflektoren bei einem Nachtcache, sollte man oft genug auch mit dem Low Modus auskommen ansonsten bietet dann der High-Modus ganz sicher die nötige Leuchtpower. Und selbst maximal fokussiert bietet das Streulicht noch eine ausreichende Ausleichtung des Untergrunds vor den eigenen Füßen. In meinen Augen kann die H14 hier durchaus auch die zusätzliche Handlampe voll ersetzen.

Beamshots:

1. LED Lenser H14 | Helligkeitsstufe: HIGH | maximale Fokussierung

2. LED Lenser H14 | Helligkeitsstufe: HIGH | minimale Fokussierung

3. LED Lenser H14 | Helligkeitsstufe: LOW | maximale Fokussierung

4. LED Lenser H14 | Helligkeitsstufe: LOW | minimale Fokussierung

Im High-Mode ist die H14 ein wahrer Flutlichtscheinwerfer und übertrifft z.B. die H7 deutlich. Zusätzlich zu den voreingestellten Stufen HIGH und LOW kann die Helligkeit stufenlos, durch Gedrückthalten des Clickys, reguliert werden.

Zum Vergleich noch einmal 2 Shots der LED Lenser H7, aufgenommen in der gleichen Location. Beide Bilder wurden im High Mode, einmal mit maximaler und einmal mit minimaler Fokussierung aufgenommen:

Fazit:

Keine Frage, für viele Einsatzzwecke dürfte eine H7(R) völlig ausreichen. Aber so gesehen reicht auch ein etrex H als GPSr völlig aus. Gerade die vielen Gimmicks wie Lampen und andere Gadgets sind es doch oft die das Cacherherz erfreuen. Große Lichtstärke, universelle Einsetzbarkeit und zahlreiche Features sind die Pluspunkte der Lampe zunächst negativ auffallen dürfte das hohe Gewicht. Im Praxistest habe ich aber festgestellt, dass sich dieses deutlich weniger störend bemerkbar macht als ich zunächst dachte.
Auch die standardmäßige Verwendung von AA-Batterien ist in meinen Augen durchaus ein Kritikpunkt bei einer Lampe mit einem Verkaufspreis von 119 EUR. Zwar wird es wie bei der H7 auch ein R-Modell mit Ladenmöglichkeit geben. Ich hätte mir eine solche Möglichkeit aber auch beim Standardmodell gewünscht. In der Praxis lief aber die H14 problemlos mit meinen eneloop-Akkus.

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