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Geocaching Mecklenburg Vorpommern: Im Land der 1.000 Seen

  • Beitrags-Kategorie:Cache-Touren
  • Beitrag zuletzt geändert am:22. Dezember 2023

Eigentlich sind es sogar 1117 Seen von über einem Hektar Größe, welche die letzte Eiszeit zu einer unverwechselbaren Wasser- und Naturlandschaft rund um die Müritz, Deutschlands größtem Binnensee, formte. Geocaching Magazin Autor Frank Dornberger wagte das Abenteuer Geocaching Mecklenburg Vorpommern und cachte sich auf dem Fahrrad, im Kanu und zu Fuß durch die Urlaubsregion, die zu jeder Jahreszeit einen ganz eigenen Zauber vermittelt.

Zugegeben, es mag im ersten Augenblick ein wenig einfallslos wirken, mit Goethes vielzitiertem Vierzeiler zu beginnen:

Zitat Goethe

Indes durchzuckten mich diese Zeilen nach der kaum anderthalbstündigen Anreise ins Mecklenburgische immer wieder aufs Neue. Deshalb sei mir diese Eröffnung verziehen. Beruflich bin ich häufig an exotischen Orten unterwegs, vielleicht brauchte es deshalb den kleinen Anstubser aus der Redaktion des Geocaching Magazins, um meinen Fokus endlich wieder einmal auf das Naheliegende zu richten.

Ob von Berlin oder Hamburg aus: Das „Land der 1000 Seen“ ist – dank direkter Anbindung an die Autobahn 19 – wirklich sehr schnell zu erreichen. Was die letzte Eiszeit mit einem einzigartigen Terraforming- Programm vorbereitet hat, wurde in den letzten Jahren durch zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen von Menschenhand vollendet.

Boot auf dem Wasser
1117 Seen von über einem Hektar Größe gibt zu entdecken z.B. mit dem Hausboot von Cache zu Cache fahren!

Heute ist die Region ein Inbegriff für Urlaubsidylle und das für so ziemlich alle erholungssuchenden Geocacher. Ob mit der Familie, in Geocaching-Teams, als Individualist oder Durchreisender – auf ausgiebigen Fahrradtouren, zu Fuß oder mit dem Kanu: Die unverwechselbare Wasser- und Naturlandschaft rund um die Müritz, Deutschlands größtem Binnensee, bietet reichlich Abwechslung von T1 bis T5.

Geocaching Mecklenburg-Vorpommern: Geocaching Triathlon

Landschaft Mecklenburgische Seenplatte
Zahlreiche Caches führen zu den spektakulärsten Aussichtspunkten.
Alte Rotbuche
Diese Cache-Location ist zwar in die Jahre gekommen, bleibt uns aber noch lange erhalten.

Und so war meine Geocaching- Mission schnell definiert: Drei Tage, drei Fortbewegungsarten und eine ansprechende Auswahl von Geocaches. Kaum war ich an meiner ersten Station in Krakow am See angekommen, ging es auch schon rauf aufs Fahrrad und rein ins Vergnügen. Zwar bietet der verträumte Ort an sich schon einiges, was einen entspannten Rundgang rechtfertigt.

Aber ich bin ja nicht im Urlaub, dachte ich mir. Schnell war der Entschluss gefasst, eine Runde um den Krakower See zu starten. Eine Auswahl an Multis, vor Ort zu lösenden Mysteries und Tradis bestimmte meine Zwischenstopps. Dass an den meisten Punkten auch die Ka- mera für den einen oder anderen Panorama-Schuss gezückt werden konnte, überraschte mich nicht im Geringsten.

Rotes Schloss
Die Mecklenburgische Seenplatte hat etwa 100 touristisch genutzte Landschlösser, Herrenhäuser und Klöster – und natürlich auch passende Geocaches!

So lernte ich die Lieblingsplätze bekannter Dichter und Denker kennen und schaute quasi aus ihrer Perspektive auf die weitläufige Seenlandschaft. Ein wenig weiter stattete ich der stärksten Rotbuche Mecklenburgs einen Besuch ab. Wirklich ein beeindruckender Zeitgenosse, selbst wenn man bedenkt, dass er seine besten Tage hinter sich hat.

Auch der Aussichtsturm Glave – ein ganzes Stück weiter, am Südzipfel des Sees, ist eigentlich ein Muss auf der Runde. Wenn man Glück hat, kann man hier Seeadler und Co. bei der Jagd bewundern. Ein ordentliches Fernglas sollte dabei in der Cachertasche nicht fehlen. Und wer nach der Vogelkunde noch Lust auf einen Found hat, löst schnell den dazugehörigen Multi. Weiter geht meine Tour nun Richtung Norden.

Blick auf den See
Achtung, Spoilergefahr! Kanu Caches sind nicht nur in eine traumhaft schöner Landschaft, sondern oft auch kreativ gestaltet.

Schon fast wieder zurück in Krakow am See, zieht es mich noch zur östlich gelegenen Halbinsel. Hier kann ich mich nicht nur davon überzeugen, dass Mecklenburg alles andere als plattes Land bedeutet, auch die Findlinge, die es in der Region zu finden gibt, sind hier aufgereiht. Eine ordentliche Pause später habe ich alle Antworten für den Earthcache beisammen und kann mich den Tradis in der näheren Umgebung widmen.

Schließlich fahre ich zurück in den Ort, aber einen letzten Abstecher muss ich an diesem Tag noch machen. Wenn man schon mal „In des Dichters Nähe“ weilt, kann man da ja auch nicht so einfach vorbei fahren. Und getreu dem Sprichwort „Unverhofft kommt oft“, entdecke ich eine weitere, wirklich ansehnliche Gegend, die mich anscheinend so sehr beeindruckt, dass ich kaum noch des Zählens mächtig bin.

Es beruhigt mich, im Logbuch des Multis zu lesen, dass es fast allen so geht. Mit dem idyllischen Blick über den See von der Terrasse des Hotels „Zum grünen Garten“ beende ich den ersten Tag meines Geocaching-Triathlons. So mancher Kilometer steckt mir in den Knochen, aber für Muskelkater bleibt keine Zeit.

Geocaching Mecklenburg-Vorpommern: Auf Schusters Rappen

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen des fußläufigen Geocachings, Muggels würden es wohl Wandern nennen. Passenderweise habe ich mir für den Start den Cache „A walk in the Park“ ausgesucht. Der Name spricht für sich und lädt zeitgleich zur Erwähnung der zahlreichen Schlösser und Gutshäuser im Land der 1000 Seen ein.

Die Mecklenburgische Seenplatte hat etwa 100 touristisch genutzte Landschlösser, Herrenhäuser und Klöster. Diese Vielfalt ist einzigartig im Norden. Noch heute kann man die Tradition der alten Gutsdörfer erleben. Im Sinne der Überschrift führt mich mein Weg anschließend an den Plauer See, ganz in die Nähe von Alt-Schwerin.

Ans Ufer des beeindruckend großen Gewässers schmiegt sich der Campingplatz von Michael Hecht. Wie der Zufall so will, ist er nicht nur erfolgreicher Romancier, sondern kennt sich auch bestens mit dem Wandern aus.

Geocache im Holzstamm
Die Landschaft rund um die Müritz bietet Abwechslung von T1 bis T5.

Geocaching ist natürlich kein Fremdwort für ihn. Mit viel Engagement hat er etliche Wanderrouten erarbeitet und hilft mir eine spontane Entscheidung für mein Tagespensum zu fällen. Nachdem so manche Anekdote ausgetauscht ist, geht es für mich dann los. Die Insel Plauer Werder wartet mit ihrer sechs Tradis umfassenden Runde auf mich. Und sie bietet darüber hinaus eine wirklich verwunschen wirkende Gegend. Ein hoher Buchenwald im Zentrum, schmale, verwinkelte Wanderwege am Ufer und als Überraschung das „Gipfelkreuz“ in der Inselmitte.

Mit einem entspannten Lächeln im Gesicht wandere ich nach vollendeter Runde zurück Richtung Festland. Jetzt bleibt sogar noch Zeit, einem befreundeten Cache-Verrückten aus der Frankfurter Gegend als TJ zu dienen. Ich lasse den Plauer See hinter mir und arbeite mich auf die andere Seite der A19 zum Drewitzer See vor.

Brücke zum Schloss
Noch heute kann man die Tradition der alten Gutsdörfer erleben und super cachen rund um die antiken Gebäude.

Klein und unscheinbar daneben liegt der Dreiersee. Er ist quasi eingequetscht zwischen die Autobahn und den langgezogenen großen Bruder, an dessen Ufer der ehemalige Staats- und Parteichef Erich Honecker sein Jagddomizil hatte.

Kein Wunder also, dass hier Tradis auf historische Orte verweisen, Multis das Naturresort beleuchten und ein Earthcache auf die UNESCO-Geoparks Mecklenburgische Eiszeitlandschaft aufmerksam macht. Wie schön, dass man in dieser irgendwie abgeschieden wirkenden Gegend auch sehr gut nächtigen kann. Das KIWI Hotel liegt direkt am kleinen Dreiersee und verwöhnt den logwilligen Geocacher auch mit kostenlosem W-LAN.

Geocaching Mecklenburg-Vorpommern: KC wie Kanu-Caches

Menschen paddeln in Kanus
Auf der Jagd nach Kanu Caches betreten ganze Familien, Geocaching- Teams und Individualisten nasses Neuland.

Dritter Tag, drittes Fortbewegungsmittel. Diesmal wird es nass. Und auch wenn es mit KC, wie Kanu Caches, schon eine, der unter Geocachern ja durchaus beliebten Abkürzungen gibt, kann man diese Caches natürlich auch mit Floß, Wassertreter oder per Hausboot erreichen. Ich habe mir für dieses feuchte Vergnügen den Mirower See ausgesucht.

Hier warten nicht nur mehrere Kanustationen auf den wasseraffinen Geocacher, sondern gleich auch einige wirklich passende Caches. Mein Startund Zielpunkt ist die Kanustation Granzow, die direkt am See mit Badestrand und nur wenige Meter vom Ferienpark Mirow mit seinen modernen dänischen Ferienhäusern und dem Apartmenthotel entfernt liegt.

Kanustation Granzow
Am Badestrand
Seestr. 11
17252 Mirow OT Granzow
Tel.: 039833 21800
Fax: 039833 21844
E-Mail: info@kanustation-granzow.de
Zur Website

Wer lieber eine Rundreise unternehmen möchte, kann den Boots- und Personen- Shuttle in Anspruch nehmen. Meine Route führt mich vom Granzower Möschen aus durch den Kanal nach Süden in den Mirower See mit dem wirklich sehenswerten T5er Tradi „KC-Kanucache“ und der hervorragend gestalteten Letterbox „Paddlerpost“. Irgendwie klar, dass mich mitten auf dem See ein satter Regenguss überrascht.

Doch es dauert nicht lange, bis mir einige gefiederte Verteidiger der „Paddlerpost“ wieder das Lächeln ins Gesicht zaubern. Ich schaffe es, trotz lauthalsem Widerstand der Enten, meinen Stempel ins Logbuch zu setzen und den geordneten Rückzug anzutreten. Mit festem Boden unter den Füßen geht es dann aber doch noch ein bisschen weiter durch die Gegend.

Kayakverleih
Wer kein eigenes Kanu besitzt, kann sich vielerorts eines leihen.

Auf dem „Holzweg“ war ich mit der Entscheidung auf keinen Fall, auch wenn ich nicht alle Teile der sehenswerten Serie geschafft habe und auch fürs Klettern diesmal keine Zeit blieb. „Nanu Kanu“, sagte ich mir dann überrascht, wie wohl etliche andere Cacher vor mir, die den schön gestalteten Large im Wald einen Besuch abgestattet haben.

Und auch das „Drei Königinnen Palais“ in Mirow sowie die Liebesinsel sind einen Abstecher auf jeden Fall wert. Hier ist wiederum eher die verträumte Location der Hingucker. Ich fühle mich in die Kulisse einer Adels-Schmonzette versetzt. Drei Tage, drei Arten auf die Dosen-Jagd zu gehen. Ein ordentlicher Muskelkater bleibt.

Genauso wie der Eindruck, dass ich mir den Hinweis aus der Redaktion doch durchaus öfter mal zu Herzen nehmen sollte. Auch ein Urlaub mit der Familie wäre im Land der 1000 Seen sehr gut vorstellbar. Da müsste ich mir wohl nur eine Ecke aussuchen, wo noch Schatzkisten zu Smileys verwandelt werden können.


Die Mecklenburgische Seenplatte

Karten Mecklenburgische Seenplatte
Die Mecklenburgische Seenplatte liegt im Nordosten Deutschlands und ist ein landschaftliches Paradies.

Die Mecklenburgische Seenplatte im Nordosten Deutschlands, ist auch unter dem Namen Mecklenburger Seenland bekannt, und umfasst die gesamte seenreiche Landschaft mit Zentrum in Mecklenburg. 1117 Seen von über einem Hektar Größe umfasst das Gebiet zwischen Schwerin im Norden, über Waren bis nach Eberswalde.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist im Verlauf der Weichsel-Kaltzeit vor etwa 18.000 bis 15.000 Jahren im Rücklaufen des Inlandeises sowie danach in den Urstromtälern und Sandern des Pommerschen Stadiums entstanden. Zahlreiche Naturparks, Nationalparks und Biosphärenreservate garantieren heute die landschaftliche Unversehrtheit. Die Seenplatte war bereits um 10.000 v. Chr. von Jägern und Fischern besiedelt.

Ab 4.000 v. Chr. entwickelten sich erste bäuerliche Kulturen, die große Steingräber hinterließen. Im 12.-14. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit in Dörfern und Städten ein und die Feldsteine wurden massenhaft als Baumaterial verwendet. Die im Mittelalter aus Feldsteinen gebauten Feldsteinkirchen prägen noch heute viele Dörfer der Region.

Kontakt
Tourismusverband „Mecklenburgische Seenplatte“ e.V.
Turnplatz 2
17207 Röbel/Müritz

Tel: +49 (0) 39931-5380
Fax: +49 (0) 39931-53829
Zur Website
info@mecklenburgische-seenplatte.de

Unterkünfte

Traumhafte Unterkünfte…
… in toller Lage, …
… für jede Preisklasse.

Hotel und Restaurant
„Zum grünen Garten“


Güstrower Chaussee 31
18292 Krakow am See
Tel: +49-(0)38457-517833
Fax: +49-(0)38457-517834
E-Mail: info@zum-gruenen-garten.de
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Campingplatz am See Alt Schwerin

An Den Schaftannen 1
17214 Alt Schwerin
Tel: +49-(0)39932-42073
Fax: +49-(0)39932-42072
E-Mail: info@camping-alt-schwerin.de
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KIWI Naturparkhotel
am Dreier See

Fischweg 1
17214 Alt Schwerin / OT Ortkrug
Tel: +49-(0)39932-46122
Fax : +49-(0)39932-46123
E-Mail: KIWI@m-vp.de
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Ferienpark Mirow


Walter-Gotsmann-Straße 2
17252 Mirow / OT Granzow
Tel: +49-(0)39833-1346992
Fax: +49 (0)39833-60-110
E-Mail: info@allseasonparks-mirow.de
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