Digitalkameras

Ratgeber

Kompakte Digitalkameras

Auf vielen Geocaching-Touren gehören Digitalkameras zur Grundausstattung. Gerade bei tollen Multi-Caches, Lost Places oder Touren in fremden Städten möchte man seine Erinnerungen gern festhalten. In regelmäßigen Abständen testen wir deshalb im Geocaching Magazin auch Digitalkameras unterschiedlicher Kategorien.

Auf dieser Seite findet Ihr unsere Tests, Beispielbilder und Bestenlisten.

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Die Top 5 Empfehlungen der Redaktion

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Geocaching Magazin 6/2012

GPS Kameras im TestWer kennt es nicht: Seitdem die Digitalfotografie das analoge Fotoschießen weitgehend abgelöst hat, sammeln sich zuhause Bilder ohne Ende. Die wenigsten sortieren und katalogisieren die Bilder direkt nach dem Urlaub und so fragt man sich oft schon wenige Wochen später: Wo war denn diese Hauswand? Welcher Berggipfel ist das jetzt schon wieder?

Geotagging heißt das nicht mehr ganz so neue Zauberwort. Dank abgespeicherter Koordinaten lässt sich die Adresse der Häuserwand auch noch Monate später ermitteln und auch der fotografisch festgehaltene Berggipfel „irgendwo in Österreich“ ist schnell identifiziert.

Wir haben uns drei Exemplare aus der 200– 300 Euro Klasse angesehen und auf Herz und Nieren getestet.

Dem Test stellen mussten sich die Canon Powershot SX 260 HS, die Nikon Coolpix AW 100 und die Panasonic Lumix DMC-TZ22.

Und hier sind die Ergebnisse:

Canon Powershot SX 260 HS

GPS Kameras im TestAuf den ersten Blick erscheint die Canon wie die perfekte Kamera. Die Ausstattung der 12 Megapixel Kamera ist nahezu perfekt. 20fach optischer Zoom, zahlreiche automatische und manuelle Aufnahmemodi und ein guter Bildstabilisator sind nur einige der Features.

Auch in Sachen Verarbeitung punktet die Powershot und liegt angenehm in der Hand. Das 3 Zoll Display mit seiner Auflösung von 460.000 Subpixel ist leuchtstark und gut abzulesen und auch die Bedienung ist logisch und geht leicht vonstatten. Zentrales Bedienelement ist das große Programm-Stellrad auf der Kamera-Oberseite. Neben Automatikmodus gibt es hier auch verschiedene Programme für Nacht- und Porträtaufnahmen sowie einige halbautomatische Programme die beispielsweise das Einstellen der Blende zulassen, den Rest aber selbst übernehmen.

Beim ersten Betrachten der Kamera wird man den Blitz vermissen. Dieser fährt nur bei Bedarf aus und verschwindet einfach wieder ins Gehäuse. Für die Bildqualität verantwortlich ist ein 1/2,3 Zoll CMOS Bildsensor, der wirklich tolle Auflösungswerte liefert. Auch wenn zum Bildrand die Auflösung spürbar abfällt, leistet sich die Canon hier keine Schwächen. Auch für schnelle Schnappschüsse ist die Kamera durchaus geeignet. Die Einschaltzeit beträgt 1,4 Sekunden und bei Weitwinkel ist auch der Autofokus zügig. Das Bild ist nach knapp einer halben Sekunde scharf und man kann losknipsen. Anders sieht es dagegen bei Aufnahmen im Telebereich aus, hier benötigt der Autofokus im Schnitt 1 Sekunde bis das Bild scharf ist. Der Serienbildmodus ist eine Stärke der Kamera, 10 Bilder pro Sekunde sind eine ordentliche Leistung.

Die GPS-Funktionen der Kamera verdienen natürlich eine genauere Betrachtung. Standard ist, dass Aufnahmeort und -zeit zu jedem Foto aufgezeichnet werden können. Darüber hinaus bietet die Kamera aber auch einen GPS-Logger Modus, bei dem selbst im ausgeschalteten Zustand die Tracks aufgezeichnet werden. Der Akkuverbrauch dafür ist spürbar, aber gerade bei kürzeren Touren erträglich. Im reinen GPS-Logger Modus sind es ca. 48 Stunden, die der Akku durchhält. Zuhause können die Tracks dann mit der mitgelieferten Software Map Utillity ausgewertet und mit Google Maps verknüpft werden.

Die Akkuleistung: Je nachdem wie häufig Blitz und GPS genutzt werden, können mit einer Ladung des 1.000 mAh Akkus ca. 140 bis 500 Fotos geschossen werden. In der Praxis pendelt sich dieser Wert bei ca. 300 Bildern ein. Durchaus eine Stärke der Kamera.

GPS Kameras im TestDie Videoqualität im FullHD-Modus (1920×1080 Pixel) ist überzeugend und auch bei schwierigen Lichtverhältnissen sind die Resultate gut. Auch Zoom und Autofokus sind während der Videoaufnahmen verwendbar und auf dem Videomaterial nahezu nicht hörbar.

Fazit: Eigentlich könnte die Canon Powershot wirklich die rundum perfekte Kamera sein. Sehr gute Bildqualität, gute Full- HD Videos und ein starker 20-fach Zoom sind alles große Pluspunkte. Der langsame Autofokus im Telebereich bringt Minuspunkte.

Nikon Coolpix AW100

GPS Kameras im TestDie Nikon Coolpix AW100 sticht aus diesem Test ein wenig hervor, ist sie doch die einzige der drei Kameras die voll outdoortauglich ist. Wasserdichtigkeit bis 10m Tauchtiefe, Stoßfestigkeit und eine garantierte Funktionsfähigkeit bis – 10°C dürften auch härteren Ansprüchen gerecht werden.

Aber auch bei den technischen Daten erlaubt sich die Nikon AW100 auf den ersten Blick keine größeren Schwächen. 16 Megapixel, guter Bildstabilisator und insgesamt eine gute bis sehr gute Bildqualität stehen auf der Habenseite. Mit dem optischen 5-fach Zoom schaut die Nikon den beiden anderen Testkandidaten hinterher.

Das Akkufach und der SD-Steckplatz sind gut zu erreichen. Mit einem einfachen aber effektiven Drehmechanismus ist das Fach schnell geöffnet, aber dennoch 100%ig dicht. Sehr gut durchdacht ist die Möglichkeit die Kamera durch Antippen oder Drehbewegungen auszulösen bzw. zu bedienen. So ist das Fotografieren auch mit Ski Handschuhen oder unter Wasser problemlos möglich.

Das 3-Zoll-Display bietet eine gute Auflösung und Schärfe, wirkt aber auch etwas blass und träge. Die Bedienung der Nikon-Kamera geht einfach vonstatten. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet und im Alltagsgebrauch dürften kaum Fragen offen bleiben.

Die Auflösung des CMOSSensors beträgt 16 Megapixel. Allerdings fällt die Auflösung zum Bildrand hin, wie bei vielen Vertretern der Kompaktklasse, teilweise deutlich ab. Dennoch: Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen liefert die Kamera gute und bis ISO 800 recht rauscharme Bilder. Ein Pluspunkt ist auch die Schnappschuss-Tauglichkeit. Die Auslöseverzögerung liegt bei ca. 0,2s im Weitwinkelbereich und selbst im Telebereich liegt sie unter einer halben Sekunde.

Möchte man etwas kritisieren, ist es vielleicht die Konzeption als reine Schnappschuss-Kamera. Das heißt, dass individuelle Einstellmöglichkeiten nicht möglich sind. Wer Blende oder Belichtungszeit gegebenenfalls auch einmal selbst einstellen möchte, ist bei der Coolpix AW100 leider an der falschen Stelle. Ein Stärke der Kamera ist auch die gute Videofunktion.

Die Videos, die maximal in FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) aufgezeichnet werden, bieten eine gute Schärfe, satte Farben und selbst bei schnellen Schwenks
gibt es keine Unschärfen oder Artefaktbildung. Auch Zoom und Autofokus sind beim Filmen verwendbar. Wobei im fertigen Filmmaterial Zoom und Autofokus quasi nicht hörbar sind. Die Videos anderer Kameras fallen im Gegensatz dazu oft durch laute Zoomgeräusche in den Videos auf.

Sehr gut integriert sind auch die Möglichkeiten des integrierten GPS. Der Satellitenfix dauert im Schnitt weniger als 30 Sekunden. Darüber hinaus ist eine relativ
detailgetreue Weltkarte integriert. So kann man bereits auf dem Kameradisplay Aufnahmeorte und Tracks nachvollziehen. Ebenso ist ein digitaler Kompass für einfache Navigationsaufgaben vorhanden.

Auch bei häufiger Nutzung von GPS und Blitz kann die Akkulaufzeit überzeugen. Im Schnitt 300-350 Fotos sind mit einer Akkuladung möglich, bei sparsamen Einsatz sogar gut 500 Bilder oder knapp 2 Stunden Videoaufnahmen.

GPS Kameras im TestFazit: Insgesamt weiß die Nikon Coolpix AW100 zu überzeugen. Gute Bildqualität, gute Videoqualität und vor allem ihre Robustheit machen die Kamera zu einer interessanten Anschaffung für alle, die viel Outdoor fotografieren.

Der Verzicht auf jegliche manuelle Einstellmöglichkeiten mag für viele Nutzer nicht schwer wiegen, aber gerade für ambitioniertere Fotografen, die auch einmal die Blende oder Belichtungszeit verändern wollen, ist das ein erhebliches Manko. Im kleinen, überschaubaren Markt der outdoor-tauglichen Digitalkameras nimmt die Nikon dennoch einen Spitzenplatz in ihrem Preissegment ein.

Panasonic Lumix DMC-TZ22

GPS Kameras im TestDie TZ22 ist der Nachfolger der erfolgreichen und beliebten TZ10. Diese überzeugte bei ihrem Erscheinen durch gute Alltagstauglichkeit und Bildqualität. Mit der TZ22 wollte Panasonic an diesen Erfolg anknüpfen und hat dazu alles was gerade “in” ist in die Kamera integriert. 16-fach optischer Zoom, 3D Fotofunktion, schnellere Auslösegeschwindigkeit – all das sind Verbesserungen die gleich positiv auffallen.

Neu ist auch der verwendete Bildsensor. Bisher verwendete Panasonic CCD-Sensoren, bei der TZ22 kommt ein MOS-Sensor zum Einsatz. Doch leider scheint es, dass dieser auch das größte Manko der Kamera ist. Bereits ab ISO 200 ist leichtes Bildrauschen feststellbar, elches bei ISO 400 und 800 noch einmal deutlich zunimmt und dort bereits auf den ersten Blick negativ auffällt.

Auffällig ist auch, dass die Detailtreue zu wünschen übrig lässt. Strukturierte Flächen erscheinen schnell als eintöniger Farbmatsch und Details im Schatten sind oft nur sehr unbefriedigend abgebildet. Positiv fällt hingegen die gute Verarbeitung der Kamera auf und auch die Bedienung ist einfach und logisch. Das Programmwählrad befindet sich auf der Kameraoberseite. Die Rückseite der Kamera besteht aus dem 3 Zoll großen und sehr gut auflösenden Touchscreen und wenigen Tasten. Die Bedienung erfolgt meist über die Tasten. Lediglich beim Fokussieren eines bestimmten Bildobjekts oder beim Setzen der Schärfe kommt der Touchscreen
zum Einsatz. Dieser Bedienungsmix ist sehr intuitiv und definitiv ein Pluspunkt der Kamera.

Auch an der Schnelligkeit gibt es nichts auszusetzen. Gerade einmal eine drittel Sekunde braucht die Panasonic für das Fokussieren und Auslösen. Eher eine Spielerei als wirklich nützliches Feature ist die 3D Funktion. Bei einer leichten Bewegung der Kamera nimmt diese bis zu 20 Bilder auf und erstellt daraus ein
3D Bild im MPO-Format. Dieses Format kann vornehmlich von Panasonic-Geräten wie LCD-/LED-TV´s wiedergegeben werden.
Parallel wird aber auch ein 3D-JPEG abgespeichert, welches deutlich universeller nutzbar ist.

Für Fotografen die gern das Heft in die Hand nehmen, sind Blende und Belichtungszeit frei einstellbar. Hinzu kommen 30 Motivprogramme, zahlreiche Effektfilter und viele Möglichkeiten, Bilder zu verändern. Gut gefallen hat auch der Dämmerungsmodus. Bei diesem werden in schneller Folge zahlreiche Bilder aufgenommen und zu einem rauschärmeren Bild zusammengerechnet.

Dies kann das relativ starke Bildrauschen bei wenig Licht teilweise kompensieren. Auch ein Programm für HDR-Aufnahmen zählt zur Feature-Liste der Lumix TZ22.

Ein Pluspunkt der Kamera ist der gute bis sehr gute FullHD-Videomodus. Die Filme sind detailgetreu und scharf und die Nutzung von Fokus und Zoom sorgt für keine wahrnehmbaren Geräusche im Videomaterial. Der Power OIS genannte Bildstabilisator sorgt dafür, dass Videos selbst bei Nutzung des Zooms nahezu ruckelfrei erscheinen.

Die gute Ausstattungspalette macht sich auch beim integrierten GPS bemerkbar. Trackaufzeichnung und Geo-Tagging sind Funktionen, die die Panasonic aus dem Effeff beherrscht. Darüber hinaus ist eine Datenbank mit den Städte- und Bundesländer/Bundesstaaten Namen von 203 Ländern vorhanden. So kann die Kamera in den meisten
Situation den Aufnahmeort detailliert benennen. Zusätzlich sind 1.000.000 Sehenswürdigkeiten aus 78 Ländern gespeichert. Auch der GPS Fix geht schnell vonstatten. Mehr als 30 Sekunden benötigt die Panasonic dafür in den seltensten Fällen.

GPS Kameras im TestFazit: Einer wirklich umfangreichen Ausstattungspalette und einer sehr guten Videofunktion steht eine bestenfalls durchschnittliche Bildqualität beim Fotografieren entgegen. Diese ist zwar den meisten Kameras der niedrigeren Einsteigerklasse und auch allen gängigen Smartphones überlegen, bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399 Euro erwartet man hier aber einfach deutlich mehr. Angesichts eines Marktpreises von 210 bis 220 Euro ist die Panasonic Lumix DMC-TZ22 dennoch eine genauere Betrachtung wert.

Fazit

Technische Daten der 3 Kameras

Die komplette Kamera haben wir leider auch dieses Mal nicht gefunden. Jede der drei Kameras hat ihre Stärken und Schwächen. Für den harten Einsatz bei Regen, Dreck und unter Wasser ist die Nikon Coolpix AW 100 sicher eine sehr interessante Empfehlung, die fehlenden manuellen Einstellmöglichkeiten bei Blende und Belichtungszeit machen sie aber für den ambitionierteren Anwender nicht wirklich interessant. Wer auf diese Einstellungsmöglichkeiten und einen großen Telezoombereich verzichten kann, ist mit ihr eigentlich gut bedient.

Die Panasonic Lumix DMC-TZ22 ist ein wahres „Featuremonster“, wobei Akkulaufzeit und Bildqualität im Fotografier-Modus nicht 100-prozentig überzeugen können. bleibt also die Canon Powershot SX 260 HS – sie ist ein guter Allrounder und ohne den langsamen Autofokus im Telebereich wäre sie eindeutiger Testsieger dieses Trios. So bleibt ein bestenfalls minimaler Vorsprung und die Entscheidung sollte man anhand der persönlichen Präferenzen treffen.

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