X Cover2 extrem hart im nehmen

Das Samsung Xcover erfreut sich bei Geocachern einer gewissen Beliebtheit. Als lupenreines Outdoor-Gerät ist es hart im Nehmen und eignet sich somit hervorragend für den Outdoor-Einsatz. Mit dem Xcover 2 erhält das Erfolgsmodell nun einen deutlich verbesserten Nachfolger.

Der erste Eindruck

Samsung Xcover2Schon optisch hebt sich das Xcover 2 deutlich vom derzeitigen Samsung-Designeinerlei ab. Während eigentlich alle aktuellen Geräte „irgendwie wie das Galaxy S3” aussehen, verfolgte man beim Xcover 2 eine andere Designphilosophie. Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass das Gerät einiges aushält. Mit 12 Millimetern ist es auch deutlich dicker als die meisten aktuellen Smartphones und mit 148,5 Gramm ist es rund 15 Gramm schwerer als ein Galaxy S3. Auf den ersten Blick fällt auf, dass Samsung beim Xcover 2 anstatt der inzwischen üblichen Touch-Tasten wieder auf Analogtasten setzt. Dies ermöglicht beispielsweise auch die Bedienung bei Nässe oder sogar unter Wasser. Auch die Kamera wird mit einer Hardwaretaste an der Geräteseite ausgelöst. Auch die Bedienung des Touchscreens mit Handschuhen ist problemlos möglich. Als Gehäusematerial setzt Samsung voll und ganz auf Kunststoff. Das mag nicht unbedingt höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen, ist aber robust und funktionell. Das Xcover 2 erfüllt die IP67-Norm, das heißt es ist staub- und wasserdicht. Im Test sammelten sich dennoch in verschiedenen Geräteöffnungen feine Sandkörner. Dies machte sich vor allem an den Tasten bemerkbar, die nun deutlich schwergängiger funktionierten. Stürze scheint das Xcover 2 hingegen sehr gut wegzustecken. Selbst Stürze aus einer Höhe von einem Meter auf harten Fliesenboden führten zu keinerlei Beschädigungen am Gerät.

Die Technik

Schon der Vorgänger war seinerzeit ein typisches Mittelklassegerät. Beim Vergleich mit aktuellen Smartphone-Flagschiffen kann das Xcover 2 nur verlieren. Die verbaute Hardware ist aber wenigstens so aktuell, dass normale Anforderungen kein Problem für das Gerät darstellen. Kernstück des Xcover 2 ist ein Dual-Core-Prozessor mit einem Takt von einem Gigahertz. Das Vier-Zoll-Touchscreen-Display verfügt über eine Displayauflösung von 800 x 480 Pixeln. Die Farbwiedergabe des LCD-Bildschirms ist gut, kann aber nicht mit den AMOLED-Displays von Samsungs Spitzenmodellen mithalten. Dennoch war die Entscheidung ein LCD-Display anstatt eines AMOLED zu verwenden goldrichtig, denn das Display ist bei direkter Sonneneinstrahlung noch relativ gut ablesbar, bei AMOLED-Display ist das meist nicht mehr möglich. Der RAM-Speicher ist mit einem Gigabyte Größe durchaus angemessen bemessen. Der interne Speicher, der für Apps, Fotos u.s.w. zur Verfügung steht, ist vier Gigabyte groß. Das mag ausreichend groß klingen, zumal das Xcover zwei Micro-SD-Karten mit bis zu 32 Gigabyte Größe aufnehmen kann, hier liegt aber das Problem im Detail. Von den vier Gigabyte Speicher sind reichlich drei Gigabyte für Android reserviert. Nutzbar sind nur rund 800 MB des internen Speichers, das ist insofern problematisch, als dass sich Anwendungen ausschließlich auf diesen internen Speicher installieren lassen. Gerade bei etwas größeren Apps wie Spielen wird da der interne Speicher recht schnell knapp. Selbst eine eingesetzte Micro-SD-Karte ändert daran nichts, da dieser Speicher nicht für App-Installationen zur Verfügung steht. Geübte Anwender können das Problem mit dem Rooten des Gerätes recht einfach umgehen, dem Otto-Normal-Nutzer dürfte das aber zu viel abverlangt sein.

Angetrieben wird das Xcover 2 von einem 1.700 Milliampere starken Akku. Angesichts des sparsameren Displays und des recht genügsamen Dual-Core-Prozessors sind damit durchaus anständige Nutzungszeiten möglich.

Samsung Xcover2Die Kamera des Xcover 2 löst mit fünf Megapixeln auf. Das ist für schnelle Schnappschüsse durchaus ausreichend, Fotowettbewerbe gewinnt man damit aber eher nicht. Bei Tageslicht sind die Aufnahmen durchaus brauchbar, auch wenn sie für unseren Geschmack ein wenig zu dunkel waren. Bei Dämmerung oder Nacht sinkt die Kameraqualität dann aber auf ein ziemlich unbrauchbares Niveau.

Neu bei einem Samsung-Smartphone ist der Hardware-Kameraauslöser. Somit werden beispielsweise auch Unterwasseraufnahmen möglich. Dank eines eigenen Unterwassermodus der Kamera gelingen sogar ganz brauchbare Schnappschüsse. Für Videochats verfügt das Xcover 2 zusätzlich über eine VGA-Frontkamera.

Beispielbilder der Kamera (Originalgröße): Bild 1 | Bild 2 | Bild 3

Insgesamt ist das Xcover 2 eher Arbeitstier als Multimedia-Künstler. Angesichts des wirklich günstigen Preises gehen Ausstattung und Multimedia-Fähigkeiten aber in Ordnung.
Die sonstige Ausstattung ist mittelklassetypisch. Eine Überraschung erlebten wir beim Begutachten des Datenblattes aber dennoch: Denn neben dem Empfang von GPS-Signalen, nutzt das Xcover 2 auch die Positionsangaben des russischen Glonass-Systems. Dies bedeutet eine insgesamt höhere Genauigkeit, vor allem bei schwierigen Empfangssituationen.

Die Praxis

Ausgeliefert wird das robuste Smartphone mit Android 4.1 Jelly Bean. Dies ist zwar längst nicht mehr die aktuellste Android-Version aber zumindest ein Update auf 4.2 soll das Xcover 2 wohl noch erhalten. Samsung-typisch dürfte dieses Update dann aber auch das letzte für das Gerät gewesen sein.
Wer bereits einmal ein Android-Gerät verwendet hat, wird sich auch mit dem Xcover 2 sofort zurechtfinden. Samsung hat die Android-Oberfläche zwar mit seiner eigenen Touch-Wiz-Oberfläche versehen, die Bedienung bleibt aber dennoch Android-typisch. Zusätzlich hat Samsung dem Gerät noch einige passende Apps spendiert, so ist beispielsweise die App ADAC Maps bereits vorinstalliert.
Auf Grund seines robusten Äußeren bietet sich das Xcover 2 geradezu als Begleiter für Outdoor-Aktivitäten an. Das Smartphone als Begleiter beim Geocaching oder anderen Outdoor-Aktivitäten ist längst keine Modeerscheinung mehr. Beim Einsatz eines normalen Smartphones schwingt aber immer ein wenig die Angst vor Wasser, Dreck und Stürzen mit. Beim Xcover 2 ist dies unbegründet,
denn erst im Gelände kann das Gerät wirklich glänzen.
Natürlich musste sich das Xcover 2 auch beim Geocaching beweisen. Am Testwochenende regnete es in Strömen – dennoch musste sich das Xcover 2 beweisen und wurde ohne Rücksicht auf Wasser und Schmutz genutzt. Nach dem harten Testtag hatte das Xcover 2 die Teststrapazen um einiges besser weggesteckt als der Tester. Nach einem kurzen Bad unter dem Wasserhahn sah das Xcover 2 wie neu aus. In der Praxis zeigte sich, dass die Kombination von GPS- & Glonass zu Bestwerten in Sachen Genauigkeit führte. Nie zuvor war ein Smartphone im Alltagstest genauer. Selbst im dichtesten Wald lag die Genauigkeit nie schlechter als drei Meter. Das ebenfalls mitgeführte Magellan eXplorist 110 zeigte hier meist deutlich höhere Abweichungen. Der nach wie vor größte Schwachpunkt bei Smartphone bleibt aber der Akku. Gerade bei permanentem Einsatz von GPS und Display sinkt der Akkustand doch recht schnell. Im Outdoor-Test dauerte es aber immerhin vier Stunden bis sich das Gerät mit leerem Akku abschaltete. Verglichen mit bisherigen Testkandidaten wie dem Samsung Galaxy S3 oder dem Sony Xperia Z ist dies aber immerhin ein neuer Bestwert. Für längere Einsätze empfiehlt es sich aber einen externen USB-Akkupack mitzuführen.
Auch im normalen Alltagseinsatz schlägt sich der 1.700-Milliampere-Akku besser als erwartet. Aktuelle Top-Smartphones haben oft deutlich größere Akkus. Allerdings sorgen dort auch große FullHD-Displays für einen entsprechend hohen Verbrauch. Bei durchschnittlicher Nutzung des Gerätes für Gespräche, Internet und Multimedia war eine Laufzeit von knapp zwei Tagen fast immer zu erreichen.

Fazit

Samsung Xcover2Das Xcover 2 ist ganz sicher kein Spitzengerät. Für den Otto-Normalverbraucher der einfach ein robustes und dennoch alltagstaugliches Smartphone sucht ist das Xcover 2 aber durchaus eine nähere Betrachtung wert. Trotz kleinerer Schwächen hat Samsung hier ein gutes Gesamtpaket abgeliefert. Angesichts des aktuellen Straßenpreises von rund 230 Euro verdient sich das Xcover 2 in jedem Fall unsere Empfehlung.

Den kompletten Test mit allen Infografiken und Bildern findet Ihr im Geocaching Magazin 4/2013!