ENERGIESPENDER
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass wir im Geocaching Magazin zuletzt das Thema Akkus behandelt haben. Inzwischen ist viel geschehen und die damals sich langsam durchsetzenden „Ready to Use” Akkus, sind heute nicht mehr wegzudenken. Zeit also, sich wieder einmal ausführlich mit diesem Thema zu beschäftigen. Marko Reichelt berichtet.
Akkus mit geringer Selbstentladung, auch als „Ready to Use”, „LSD” (low self-discharge) oder „Always Ready” bezeichnet, erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Marktanteil am Akku-Gesamtmarkt beträgt mittlerweile rund 25 Prozent. Gerade bei Geocachern, die ja meist eine große Anzahl batteriebetriebener Ausrüstungsgegenstände mit sich herumführen, sind LSD-Akkus heute kaum noch wegzudenken.
Vorreiter war die Firma Sanyo die 2005 Akkus mit dem Produktnamen Eneloop einführte. Im Laufe der vergangenen Jahre kamen immer neue Varianten und auch andere große Produzenten brachten ihre Versionen auf den Markt. Auch wenn es heute über 100 verschiedene LSD-Akkus gibt – letztendlich kommen diese alle von einer Handvoll verschiedener Hersteller. Die wenigsten Anbieter produzieren ihre Akkus nämlich selbst, fast die gesamte Weltproduktion stammt von den Herstellern Sanyo, Yuasa, GP, Tecxus und Maha. Bis vor kurzem hieß es zwar, dass Sanyo keine OEM-Ware verkauft. Inzwischen gibt es aber Hinweise, dass zumindest die LSD-Akkus von Duracell auf Sanyo-Zellen basieren. Letztendlich kommen aber wohl die meisten LSD-Akkus aus dem Hause Yuasa. Yuasa selbst ist einer der größten Batterieproduzenten der Welt und hält selbst unzählige Patente auf Batterie- und Akkutechnologien.
In den letzten Monaten sind aber vermehrt Akkus – vor allem bei Handelsmarken – aufgetaucht, die keinem der fünf Hersteller zuzuordnen sind. Inzwischen gibt es wohl auch einige chinesische Unternehmen die lizensierte oder eigenentwickelte LSD-Akkus auf den Markt werfen. Einer dieser Hersteller ist Howell Energy. Vermutlich stammen auch die neulich bei den Discountern Norma und Penny verkauften LSD-Akkus von einem dieser Produzenten.
Doch warum haben eigentlich alle getesteten Akkus unterschiedliche Kapazitäten, wenn sie doch von nur wenigen Herstellern stammen? Das ist relativ leicht zu beantworten. Jeder Hersteller verkauft seine Akkus oder Zellen mit unterschiedlichen Qualitäten. Bei der Produktion gibt es relativ große Schwankungen. Durch verschiedene Tests und Sortierungen entstehen dann verschiedene Güteklassen, die dann wieder zu unterschiedlichen Preisen an die Abnehmer verkauft werden. Dadurch entsteht eine relativ große Streuung verschiedenster Akkus aus ein und demselben Haus. Dennoch lassen sich manche Akkus anhand von Kapazitäten, Spannungsverläufen und so weiter, relativ eindeutig identifizieren. Manchmal fällt das aber auch deutlich leichter – oft steht unter der aufgeschrumpften Plastikfolie der echte Hersteller der Akkus.
Was sind nun LSD-Akkus?
Bei LSD-Akkus handelt es sich zuerst einmal um NiMH-Akkus. Optimiert wurden die Akkus vor allem im Bezug auf die Selbstentladung. Ein normaler Akku beginnt unmittelbar nach Aufladung wieder zu entladen. Bereits nach 48 Stunden gehen so im Schnitt zehn Prozent Kapazität verloren. Ältere Akkus können aber auch bis zu 50 Prozent Kapazität binnen einer Woche verlieren.
Bei LSD Akkus beträgt die Selbstentladung hingegen nur zirka fünf bis zehn Prozent im ersten Monat und dann maximal zehn bis 15 Prozent im ersten Jahr. Basis dieser geringeren Selbstentladung ist eine neue Superkristallgitter-Legierung als wasserstoffbindendes Material für die Kathode und durch eine geänderte Nickelhydroxid-Legierung für die Anode. Beides reduziert den chemischen Zerfall und beugt somit der Selbstentladung vor.
Der Nachteil ist aber, dass LSD-Akkus über geringere Kapazitäten verfügen. Gute herkömmliche NiMH-Akkus erreichen heute bis zu 3.000 mAh Kapazität während LSD-Akkus im Schnitt eine Kapazität von 1900-2100 mAh haben. Inzwischen gibt es aber auch Modelle mit bis zu 2.500 mAh. Diese höhere Kapazität geht dann aber wieder zu Lasten der maximal möglichen Ladezyklen und auch die Selbstentladung steigt wieder ein wenig an.
Ein weiterer Vorteil von LSD-Akkus ist, dass sie bereits vorgeladen verkauft werden. Man kann sie also direkt nach dem Kauf in ein Gerät einsetzen und nutzen, während herkömmliche Akkus erst einmal aufgeladen werden müssen. Und es gibt noch einen Vorteil bei der Nutzung von LSD-Akkus. Der Spannungsverlauf von LSD-NiMH-Akkus bei ihrer Entladung wurde für den Einsatz in digitalen Geräten optimiert. Die Entladungskurve verläuft flacher und selbst bei niedrigem Ladestand herrscht in der Regel noch die nötige Betriebsspannung. Das heißt, dass trotz geringerer Kapazität die LSD-Akkus oft länger nutzbar sind als NiMH-Akkus mit vermeintlich höherer Kapazität.
Der Test
Soweit zur trockenen Theorie. Alle Akkus lagen uns vor und mussten sich einem Praxistest stellen. Dabei wurde die Kapazität im Auslieferungszustand gemessen. Danach folgten drei Lade- und Entladevorgänge mit dem Referenz-Ladegerät Technoline BC 900.
Nach jedem Ladevorgang von vier Akkus wurde die Kapazität gemessen. Für jeden Akkutyp gab es also zwölf Messwerte der Kapazität. Aus diesen zwölf Werten wurde der Durchschnittswert gebildet. Diesen Wert findet Ihr auch in der untenstehenden Tabelle unter „Kapazität gemessen”.
Die vollgeladenen Akkus wurden trocken bei Zimmertemperatur für drei Monate eingelagert und dann wurde erneut die dann noch vorhandene Kapazität gemessen. Für unseren Test haben wir dreizehn populäre LSD-Akkutypen herangezogen, die Handelsmarken eingerechnet sind es aber rund 100 Typen die sich aktuell am Markt befinden. Diese alle einem Test zu unterziehen, würde jeden Rahmen sprengen, so haben wir uns auf die Akkus der großen Markenhersteller und einige populäre Handelsmarken beschränkt.
AccuCell Ready-to-Use
Neben den Sanyo XX Akkus sind die AccuCell diejenigen, mit der am höchsten angegebenen Kapazität. In der Praxis erreichten wir die angegebenen 2.500 mAh allerdings nicht ganz. Der Durchschnittswert aller Messungen betrug 2.290 mAh, wobei der beste Messwert bei 2.400 mAh lag. Ebenfalls positiv ist, dass der Hersteller maximal 1.000 Ladezyklen angibt – im Gegensatz zu den 500 der Sanyo XX Akkus. Im Auslieferungszustand betrug die Kapazität 1.590 mAh. Die Akkus waren also sofort nutzbar, allerdings war die Nutzungsdauer im Test dann doch erstmal recht eingeschränkt. Mit einem Stückpreis von 2,50 Euro pro Akku liegen die Accucell im preislichen Mittelfeld, leistungstechnisch aber gehören sie zur Spitzenklasse.
Aldi Nord / Aldi Süd Ready to Use Akkus
Auch beim Lebensmittel-Discounter ALDI gibt es im Schnitt zweimal jährlich LSD-Akkus im Angebot. Der Verkaufspreis für das Viererpack AA Akkus lag bisher bei 3,99 Euro. Bei ALDI Nord werden die Akkus unter dem Label TOPCRAFT, bei ALDI Süd unter dem Label ActivEnergy verkauft. Die Kapazität wurde zuletzt mit 2.300 mAh angegeben.Uns lagen drei verschiedene Sets von Aldi Nord und Süd vor. Bei allen zwölf Akkus wurde die angegebene Kapazität meist leicht unterschritten. Alle Akkus unterscheiden sich aber derart in Kapazität, Auslieferungskapazität und Entladeverhalten, dass anzunehmen ist, dass die Akkus von ständig wechselnden Herstellern zugekauft werden. Die Entladekurve liegt im Durchschnitt aber auf dem Niveau anderer Discounter-Akkus – es gab aber auch Ausreißer nach unten. Für einfache Aufgaben kann man mit den Aldi Akkus sicher nicht viel falsch machen, ansonsten raten wir aber zu berechenbareren Akku-Herstellern.
Amazon Basics Ready to Use
Seit einiger Zeit vertreibt der Händler Amazon unter dem Label Amazon Basics auch eigene Produkte wie Kabel, Speichermedien oder eben auch Akkus. Aus Umweltschutzgründen verzichtet amazon konsequent auf übertriebene Verpackungen und garantiert die angegebenen Werte.
Nach dem Test der Akkus können wir dies bestätigen. Alle Akkus übertrafen die angegebene Kapazität deutlich. Im Schnitt ermittelten wir eine Kapazität von 2.090 mAh. Ausreißer nach oben war ein Akku mit 2.140 mAh.
Auch die Kapazität im Auslieferungszustand geht in Ordnung, sie betrug im Schnitt 1.590 mAh.
Mit höchster Wahrscheinlichkeit handelt es sich übrigens um umgelabelte GP ReCykos. Bei einem Stückpreis von 1,60 Euro spielen die Akkus auch preistechnisch ganz vorne mit.
Camelion Always Ready
Die Akkus aus dem Hause Camelion erzielen nahezu die gleichen Werte wie beispielsweise die Amazon Basics Akku. Ein Akku im Pack war zwar ein positiver Ausreißer mit Messwerten von 2.140, 2.150 und 2.140 mAh. Die anderen drei lieferten aber alle Werte von unter 2.100 mAh. Angesichts einer Herstellerangabe von 2.300 mAh erscheint uns das doch etwas zu wenig.
Der Preis geht allerdings mit zirka 2 Euro pro Stück in Ordnung, auch wenn es preiswerte Akkus mit ähnlicher Leistung gibt.
Im Auslieferungszustand haben wir einen Durchschnittswert von 1570 mAh gemessen.
Duracell StayCharged
Die auf den Namen „Stay Charged” getaufte LSD-Variante von Duracell ist ein kleines Rätsel. Offiziell verkauft Sanyo keine OEM-Ware an andere Hersteller.
Aber die Messwerte und Spannungsverläufe sind nahezu deckungsgleich zu den Sanyo Eneloop HR-3UTGA Akkus, dass die Vermutung nahe liegt, dass es sich bei den Duracell Akkus in Wahrheit um umgelabelte Sanyo-Zellen handelt.
Vorteile bringt das für den Anwender aber eher nicht, denn im Schnitt werden die Duracell-Akkus zirka 20 Prozent teurer verkauft. Gelangt man aber einmal günstig an die Duracell Stay Charged Akkus, kann man mit einem Kauf aber nicht viel falsch machen.
Im Auslieferungszustand ermittelten wir eine Kapazität von 1.870 mAh.
Hama Ready 4 Power
Auch Zubehör-Hersteller Hama hat seine eigene Akku-Linie auf dem Markt. Seit einiger Zeit gibt es die Energieträger auch als LSD-Akkus.
Hama gibt für die Akkus eine Kapazität von 2.200 mAh an. In der Praxis wird dieser Wert jeweils um reichlich 100 mAh unterschritten. Der Preis von rund 2,75 Euro pro Akku erscheint uns angesichts der erhältlichen Alternativen etwas zu hoch.
Positiv fiel uns die recht hohe Kapazität im Auslieferungszustand auf. Gute .1550 mAh war hier der Schnitt.
Panasonic Infinium
Enttäuschten einige der vermeintlichen Marken-Akkus waren wir bei den Panasonic Akkus äußerst positiv bei den Ergebnissen unseres Tests überrascht.
Der Stückpreis von 2 Euro ist gut und die gemessene Kapazität lag bei allen Akkus im Schnitt 100 mAh über der Herstellerangabe von 2.100 mAh. Das ist in der Tat eher ungewöhnlich, denn die meisten Hersteller geben ja eher optimistische Kapazitätsangaben auf der Verpackung an.
Auch die Kapazität im Auslieferungszustand war mit 1960 mAh sehr gut.
Rubin Ready to Use
Seit geraumer Zeit führt auch die Drogeriekette Rossmann eigene Ready to Use Akkus im Sortiment. Die angegebene Kapazität beträgt 2.300 mAh. Gemessen haben wir bei den Testakkus Werte von 2.180 bis 2.270 mAh. Die Streuung ist also recht hoch, aber selbst der niedrigste Wert geht noch in Ordnung, auch wenn die vom Anbieter angegebene Kapazität gut 120 mAh höher liegt. Im Auslieferungszustand betrug die Kapazität im Schnitt durchschnittliche 1.550 mAh. Neben den Sanyo XX Akkus sind die Rubin Akkus die einzigen, bei denen nur maximal 500 Ladezyklen angegeben werden. In der Praxis sollte das aber zumindest bei normaler Nutzung keinen Einfluss haben.
Die Entladekurve der Rubin-Akkus ist durchschnittlich. Bei Geräten mit sehr hohen Einschaltströmen, wie beispielsweise Digitalkameras, kommt es daher etwas eher zur „Akku leer” Meldung als bei den besten getesteten Akkus.
Sanyo Eneloop
Der Vorreiter unter den LSD-Akkus. Inzwischen gibt es die Akkus in der dritten Version.
Die offizielle Kapazität beträgt nun mehr „nur“ noch 1900 mAh, diese werden aber auch zuverlässig von allen Testakkus erreicht. Bei der neusten Version der beliebten Akkus wurde auch die Angabe der Ladezyklen von 1500 auf 1800 verbessert, wobei dies in der Praxis kaum Einfluss haben dürfte.
Auch wenn es durchaus Akkus mit vermeintlich besserer Kapazität gibt, bei kaum einem der Mitbewerber ist der Spannungsverlauf so homogen, wie bei den Sanyo Eneloop Akkus. Dadurch stehen die Eneloop-Akkus auch vermeintlich stärkeren Akkus in nichts nach.
Der etwas höhere Preis als bei einigen Mitbewerbern ist dadurch zumindest teilweise gerechtfertigt, zumal es desöfteren auch Sonderangebote bei den großen Versandhändlern gibt.
Sanyo Eneloop XX
Mit den XX-Akkus wollte Sanyo anscheinend der zunehmenden Konkurrenz etwas entgegensetzen. Neben den AccuCell-Akkus sind die Sanyos die einzigen die mit einer Kapazität von 2.500 mAh werben. Allerdings erreichen die Sanyo-Akkus diesen Wert auch in der Praxis knapp. Die Messwerte lagen zwischen 2.450 und 2.500 mAh. Diese höhere Kapazität geht aber zu Lasten der Ladezyklen. Sanyo gibt diese mit maximal 500 an. Für den Normalverbraucher sollte dies aber immer noch mehr als ausreichen. Selbst bei zwei Ladungen pro Woche – Tag ein, Tag aus – würden die Akkus mehr als vier Jahre halten. Ein weiterer Nachteil ist aber auch die etwas höhere Selbstentladung. Sanyo gibt an, dass die Kapazität nach einem Jahr Lagerung bei 75 Prozent liegt, im Vergleich dazu bieten die normalen Eneloop-Akkus diesen Wert sogar nach drei Jahren Lagerung. Im Auslieferungszustand haben wir bei den Akkus eine Kapazität von 1.690 mAh gemessen.
Tecxus Ready to Use
Tecxus ist bisher eher als Produzent für verschiedene andere Akkumarken aufgetreten. Hinter zahlreichen Handelsmarken stecken in Wirklichkeit Tecxus-Akkus. Seit einiger Zeit vertreibt Tecxus aber auch unter eigenem Namen. Der Preis ist mit 2,50 Euro pro Akku Durchschnitt. Die Kapazität gibt der Hersteller mit 2.100 mAh an. Diese Werte werden in der Praxis auch erreicht oder leicht übertroffen. Auch der Spannungsverlauf ist sehr homogen was eine lange Nutzung ermöglicht. Unsere Test-akkus erreichten im Auslieferungszustand eine Kapazität von 1540 mAh.
Turnigy AA LSD 2.400
Bei Turnigy handelt es sich um die Eigenmarke des asiatischen Modellbau-Versands „Hobbyking”. Die LSD-Akkus von Hobbyking sind insofern ein Rätsel, als dass sie extrem gute Werte erreichten. Diese passten aber nicht zu Werten eines anderen Herstellers. Das spricht dafür, dass Hobbyking die LSD-Akkus inzwischen selber herstellt. Wer hier asiatisches Billig-Einerlei erwartet, wird aber – genau wie wir – überrascht sein.
Die Turnigy-Akkus werden inzwischen nur noch in einer 2.400 mAh Variante angeboten. Trotz der hohen Kapazität gibt der Hersteller bis zu 1.000 Ladezyklen an. Da bei LSD-Akkus die höhere Kapazität meist zu Lasten der Ladezyklen geht, ein erstaunlicher Wert.
Die spannende Frage war nun: Wieviel steckt wirklich drin. 2.400 mAh hören sich gut an – dieser Wert muss aber tatsächlich erst einmal erreicht werden. Im Auslieferungszustand betrug die durchschnittliche Kapazität unserer acht Testakkus 1.690 mAh. Nach drei Lade- und Entladezyklen mussten sich die Akkus erneut einer Messung unterziehen. Wie schon bei den inzwischen nicht mehr erhältlichen 2.200 mAh Akkus wurde auch bei der 2.400 mAh Variante die Herstellerangabe ausnahmslos immer übertroffen. Die Werte der acht Akkus lagen zwischen 2.410 und 2488 mAh. Äußerst gute Werte, vor allem wenn man den relativ niedrigen Stückpreis berücksichtigt. Auch die Entladekurve verläuft extrem flach. Bei hohen Einschaltströmen verrichten die Akkus solange ihren Dienst wie kaum ein anderes Fabrikat in unserem Test. Lediglich die Sanyo XX Akkus liefern ähnlich gute Werte.
Tronic/Lidl Ready to Use (eco)
Die beim Lebensmittel-Discounter vertriebenen TRONIC-Akkus erfreuen sich recht großer Beliebtheit. Bei einem Verkaufspreis von 3,99 Euro für das Viererpack ist das allerdings auch kein Wunder. LIDL gibt die Kapazität der Akkus mit 2.100 mAh an. In der Praxis konnten wir Werte zwischen 2.000 und 2.080 mAh feststellen. Der Spannungsverlauf ist nicht ganz so homogen wie bei den Eneloop-Akkus. Das kann dazu führen dass sie in Geräten mit hohem Energiebedarf trotz höherer Kapazität etwas eher aufgeben.
Dennoch: Bei einem Stückpreis von einem Euro, sind die Tronic-Akkus eine Empfehlung. Die Auslieferungskapazität lag mit 1.560 mAh im Durchschnitt.
Varta Ready to Use
Varta hat seit kurzem auch Ready-to-Use-Akkus mit 2.500 mAh vermeintlicher Kapazität im Angebot. In der Praxis konnten wir diesen Wert nicht feststellen. Im Schnitt waren es 2.240 mAh, die wir bei den Varta Akkus ermitteln konnten.
Der Stückpreis ist mit 2,50 Euro recht hoch.
Die Auslieferungskapazität ist mit durchschnittlich 1.620 mAh aber sehr gut. Ein Wermutstropfen: Die Varta Akkus sind geringfügig größer. In engen Akkuhaltern kann es daher Probleme geben.
Allerdings gibt es leichte Abzüge was den Spannungsverlauf betrifft. Nach zweidrittel der Kapazität fällt die Kurve relativ stark ab, wodurch stromhungrigen elektrische Geräte vorschnell ein „Akku leer” melden könnten.
Alle Ergebnisse im Überblick
Fazit
Welche Kaufempfehlung lässt sich nun aus diesen Ergebnissen ableiten? Das ist nicht so leicht zu beantworten. Im Alltagsbedarf macht man ganz sicher mit dem Vorreiter Sanyo nichts falsch. Und auch wenn man eine höhere Kapazität braucht, bietet Sanyo mit den XX eine passende Alternative. Vor allem bei stromhungrigen Geräten wie Taschenlampen oder GPS-Geräten macht sich der homogene Spannungsverlauf sehr positiv bemerkbar. Selbst Akkus mit vermeintlich höherer Kapazität laufen in manch besonders energiefressendem Gerät kürzer als die Eneloops. Ähnlich sieht es bei den Panasonic Infinium Akkus aus. Diese konnten bereits zahlreiche Testsiege erringen. Vorteile sind eine etwas höhere Kapazität und ein ebenfalls sehr gleichmäßiger Spannungsverlauf.
Beachtung verdienen aber auch die Turnigy Akkus des asiatischen Modellbauhändlers Hobbyking –kaum ein anderer Akku bietet im Test derart gute Messergebnisse.
Für Alltagsaufgaben verdienen aber durchaus auch die Discountervarianten unter den Akkus Beachtung. Bei Stückpreisen von im Schnitt einem Euro, erhält man durchaus gute und brauchbare Akkus für den Alltag
Das richtige Ladegerät
Nicht vernachlässigen sollte man die Wahl des Ladegeräts. Dieses sollte verschiedene Ladeprogramme bieten und auch ein Pflege- & Reparaturprogramm ist ein nützliches Feature und so manch vermeintlich schwacher oder defekter Akku lässt sich so wiederbeleben.
Im Laufe der letzten Jahre haben sich die Ladegeräte von Technoline als preisgünstige und leistungsstarke Alternative bewährt. Beim BC 700 und BC 1000 handelt es sich um Ladegeräte mit Microprozessor-Steuerung. Bei beiden Geräten werden die 4 Ladeschächte einzeln überwacht und gesteuert.
Ein nützliches Feature ist auch das Diagnoseprogramm mit dem man beispielsweise die genaue Kapazität der Akkus ermitteln kann.
Features des BC 700 Ladegeräts:
– Delta U-Lader mit Einzelschachtüberwachung
– Mikroprozessorsteuerung
– Einzelschachtsteuerung
– Aktuelle Akku-Spannungs-Anzeige
– Ladefortschrittsanzeige
– Entladefunktion
– Testfunktion (Kapazitätsmessung)
– Refresh-Funktion (Akku-Pflegeprogramm)
– Akku-Defekt-Erkennung
– Ladestrom wählbar 200/ 500/ 700 mA
– Für NiCd, NiMH Micro AAA, Mignon AA Akkus
Das BC 1000 bietet darüber hinaus noch einen höheren Ladestrom.