Cachen in der Mitternachtssonne – eine unvergessliche Reise: Geocachen in Norwegen, auf den Vesterålen und den Lofoten.
Mit dem Zug nonstop nach Stockholm
Mit dem Flugzeug nach Norwegen, genauer gesagt zu den Lofoten, kann ja jeder. Wir wollten unsere Reise bereits mit einem Abenteuer beginnen lassen: Die Eisenbahn war daher unser bevorzugtes Fortbewegungsmittel. Über 2500 Kilometer Bahnabenteuer pur war unsere Devise, um mehr Eindrücke von Land und Natur zu erhalten.
Schon Monate vorher hatten wir alle Informationen, Fahrpläne und Unterkünfte für unsere Reise auf die Lofoten recherchiert, aufeinander abgestimmt und gebucht. Die Fahrt führte uns über Fehmarn, Kopenhagen nach Malmö, wo ein Nachtzug uns weiter nach Stockholm brachte. Wir hatten dort einen Tag Aufenthalt, absolvierten das Touri-Programm und holten uns einige Caches bis am Abend unser Nachtzug nach Narvik fuhr.
Weiter Richtung Norden
Die weitere Zugfahrt war ein echtes Erlebnis. Von Stockholm aus veränderten sich die Landschaften in sanft geschwungene Hügel mit Wiesen, Feldern und den typischen roten Farmhäusern, gefolgt von den dicht bewaldeten Kiefernwäldern und nur noch sehr vereinzelte Häuser in endloser Weite.
Nachts überfuhren wir den Polarkreis und hatte am Morgen in Boden gerade genügend Zeit, um den wunderschönen hölzernen Bahnhof zu bewundern und den Cache „Boden C“ (GC17P6Z) zu suchen. Die Fahrt ging weiter in nordwestlicher Richtung im menschenleeren Zug. Wir hatten bis Boden etwa 930 Kilometer der 1430 Kilometer langen Strecke hinter uns. Die kommenden 500 Kilometer aber waren die spektakulärsten dieser Zugreise, die uns die Dimensionen dieses riesigen Landes deutlich machten. Wir konnten uns an dieser Landschaft nicht satt sehen.
Wir spürten, dass es draußen kälter wurde, wir sahen unseren ersten Schnee im Juni (in Deutschland waren es 32°C) und unsere ersten Rentiere noch bevor wir die Eisenerzstadt Kiruna erreichten. Bergformationen zogen am Abteilfenster vorbei, bis wir in einer spektakulären Fahrt hinunter zum Rombakfjord schließlich in Narvik, dem nördlichsten Bahnhof Europas am Nachmittag, ankamen.
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An der alten Dampflok vor dem Bahnhofsgebäude suchten wir dann auch gleich erfolglos unseren ersten Cache in Norwegen.
Fast am Ziel angekommen
Da eine Weiterreise am gleichen Tag nicht möglich war, wurde Narvik unser Zwischenziel. Die Stadt hat heute aufgrund ihrer Zerstörung im 2. Weltkrieg ein eher unscheinbares Erscheinungsbild. Der 656 Meter hohe Hausberg Narvikfjellet bietet mit seiner Seilbahn ein bequemes Transportmittel und belohnt mit einem grandiosen Ausblick auf die Berge und den Ofortfjorden.
Beim Runterlaufen liegen noch etliche Dosen auf dem Weg, weitere Tradis liegen im Stadtgebiet verteilt, so dass es dem Cacher auch bei mangelndem touristischem Angebot nicht langweilig werden sollte. Tageslicht für alle Unternehmungen hatten wir ab sofort jedenfalls genügend.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Überlandbus auf die zirka sechsstündige Reise Richtung Andenes, auf die Insel Andøya am nördlichen Ende der Vesterålen. Auch diese Tour wurde wegen jeder neuen spektakulären Aussicht nach jeder Kurve alles anderes als langweilig.
Nördlichstes Ziel der Reise erreicht
Wir waren in dem beschaulichen kleinen Fischerdorf Bleik angekommen, das einen der längsten Sandstrände Norwegens mit wunderbar weißem Sand sein eigen nennen kann. Mit seinen 360 Einwohnern, einem Dorfladen mit integriertem Kaffeehaus wirkte das Dorf idyllisch und ruhig.
Da das Dorf weder über Hotel noch Restaurant verfügt und Übernachtungsmöglichkeiten nur in den sechs Hütten an dem wunderschönen Strand und dem am Ortseingang gelegenen Campingplatz möglich sind, versprachen die nächsten Tage die erhoffte Entschleunigung zu bringen.
Das kleine mit bunten Holzhäusern beschaulich erscheinende Fischerdorf ist eingerahmt in eine Kulisse aus spitz zulaufenden Bergen und lädt ein, es zu Fuß zu erkunden. In den von Wolken verhangenen Strahlen der Mitternachtssonne loggten wir denn auch gleich beim ersten Abendspaziergang den Cache „Fyrlykt“ (GC5GJVK). Am nächsten Tag startete in Andenes die vier- bis fünfstündige Walsafari.
Da Andenes sich an der Nordspitze der Vesterålen befindet und kurz vor der Küste der Meeresboden bis zu einer Tiefe von 1000 Meter abfällt, jagen Pottwale in dieser Gegend und tauchen zum Atmen regelmäßig auf. Wir hatten Glück, der Wind war gerade an der Grenze, so dass wir an der Safari mit Startpunkt vom Norwegischen Walzentrum (Hvalsenter) direkt neben dem Leuchtturm und dem Tradi „Lighthouse“ (GC53K0E) teilnehmen konnten.
Das Wetter bescherte uns außer dem Dauerregen auch eine ziemlich aufgewühlte See. Etwa 80 Prozent der Passagiere sahen ihr Frühstück erneut und der Wellengang bescherte ihnen für Stunden ein Ich-werde-sterben-Gefühl, von dem wir glücklicherweise verschont blieben und dafür mit der Sichtung von Rücken und Fluke dreier Pottwale belohnt wurden.
Wieder an Land waren die Caches „Breakwater #3“ (GC1EZVE) und „Main Street“ (GC53K4C) einige Extraminuten wert. Unweit von Andenes liegt der Raketenstartplatz „Andøya Rakettskytefelt“ (Andøya Space Center), der nach Rückgang der Erwerbsfischerei mittlerweile der Hauptarbeitgeber der örtlichen Bevölkerung ist. Für Touristen wird dort die zweistündige Spaceship Aurora Mission angeboten, die neben einem kleinen Film einen Simulationsflug in einer Raumfähre anbietet.
Natur genießen
Die Umgebung von Bleik fordert jeden Besucher auf, während ausgedehnter Spaziergänge durch die verzaubernde Moorlandschaft Wollgras, Silberwurz und Zwergbirken sowie die Caches „Homevatnet“ (GC2CXVG), „Bleiksvatnet“ (GC52X6R) und „Bleik lysloype“ (GC52X5Z) zu entdecken. Die Zwergbirke ist der am häufigsten anzutreffende Baum, der aber mit zunehmender Höhe ausdünnt und ab der Baumgrenze von etwa 150 Höhenmeter nicht mehr vorkommt.
Die verschiedenen Vegetationszonen des nördlichen Polarkreises kann man besonders bei einer Tour zum 397 Meter hohen Måtind erleben, auf dem man auch im Juni noch Schneestürme erleben kann. Sofern es das Wetter zulässt, hat man vom Gipfel einen phantastischen Ausblick auf den einsamen Strand von Bleik, Bleiksøya, die Moorlandschaft und die zerklüftete Küste von Andøya.
Nicht versäumen sollte man in Bleik die Papageientauchersafari (Puffin safari) in der Nähe des Caches “Breakwater #2” (GC1EZRH) zum Vogelfelsen Bleiksøya. Die vorgelagerte Insel ragt 156 Meter wie ein Zuckerhut aus dem Meer und ist im Hochsommer das größte Fischadlerrevier Europas. Wir sahen Papageientaucher, Dreizehenmöwen, Sturmmöwen, Seeadler und viele andere Seevögel. Die Insel darf nicht betreten werden, da sie komplett als Brutgebiet der Vögel dient. Die Papageientaucher, die in Erdhöhlen ihre Jungen aufziehen, waren dank des Dauerregens sehr mobil.
Mit den Hurtigruten zu den Lofoten
In der Hoffnung den Dauerregen auf den Vesterålen hinter uns zu lassen, brachen wir auf, um im Hafen von Risøyhamn unsere Hurtigrute für die eintägige Seereise über den Raftsund, der Wasserstrasse zwischen den Vesterålen und den Lofoten, nach Svolvær zu erreichen. Der einzige Cache in Risøyhamn mit gleichem Namen (GC41D46) wartete schon auf uns.
In Stokmarknes, der letzten kleinen Stadt auf den Vesterålen, gelang es uns während eines halbstündigen Anlegens kurz das kleine Örtchen anzuschauen und den Cache „Bakkehagen“ (GC34818) zu loggen. Die anderen Passagiere des Schiffes schauten sich das Hurtigrutenmuseum mit dem ausgemusterten Schiff MS Finnmarken an, neben dem ein wirklich gut versteckten Premiumtradi „MS Finnmarken 1956“ liegt, den wir leider trotz intensiver Suche nicht finden konnten.
Nach Stokmarknes begann der wohl schönste und auch dramatischste Streckenabschnitt. Steil aufragende Felsen erheben sich rund um uns herum aus dem Meer, hohe schneebedeckte Berge schirmen die Wasserstraße zum offenen Meer hin ab und einsame Siedlungen auf den kleinen Eilanden zeigen, dass man hier auch leben kann. D
en Höhepunkt der Fahrt erlebten wir dann im zwei Kilometer langen Trollfjord. Der Seitenarm des Raftsund ist eine Sackgasse mit einer nur 100 Meter breiten Einfahrt und wird rechts und links durch etwa 1000 Meter hohe fast senkrecht ins Meer abfallende Berge begrenzt. Ein beeindruckender Anblick. Die Reise von den Vesterålen zu den Lofoten zeigte uns auch die sich ständig verändernde Landschaft.
Die Berge wurden steiler, schroffer und schwärzer, die Baumbestände seltener, die Inseln kleiner und die Inseldurchfahrten enger. Mit der Ankunft in Svolvær, der größten Stadt auf den Lofoten, wechselten wir auch die „Meerseite“. Anstatt beim Meerblick in Richtung Spitzbergen zu schauen, schauten wir nun nach Süden.
Freundlicher Empfang in Svolvær
Das Stadtbild von Svolvær mit seinen bunten Pfahlbauten heißt den Reisenden willkommen. Gleich neben der Hafeneinfahrt sahen wir die ersten Holzgestelle mit Stockfisch, auf denen der Kabeljau seit Monaten trocknet und die wir ab jetzt auf jedem freien Fleckchen Land vorfinden werden. Von dort schweifte unser Blick über das Wahrzeichen von Svolvær, der Felsformation Svolværgeita auf dem Berg Fløya mit zwei 1,80 Meter auseinander stehenden Felsspitzen, die gerne von Kletterern übersprungen wird.
Die eher dörflich wirkende Stadt hat in der Nähe des Caches „Droppen – La oss fiske ! The Drop- Lets Go Fishing“ (GC5941J) einige GeAm Kvalvika-Strand findet man außer dem Cache „Kvalvika“ (GC3PTXY) auch noch diese Hütte. schäfte, Restaurants und Cafés zu bieten. Über die Tradis „Paviljongen“ (GC52XY6) und den „Løkthaugen Svolvær“ (GC5W6N0) kann man die über eine Brücke verbundenen benachbarten kleinen Inselchen entdecken und Einblicke in die dort ansässigen Werften nehmen.
Auf der Insel Gunnarholmen findet man das Familiengrab des lokalen Künstlers Gunnar Berg, der es verstand stimmungsvolle Bilder vom Fischeralltag seiner Heimat zu malen. Seine Bilder kann man in der „Galeri Gummar Berg“ unweit seines Grabes anschauen. Als Indooraktivität ist das Magic Ice zu empfehlen, das bunt beleuchtete Eisskulpturen ausstellt.
Das Fischerdorf Hennigsvær
Auf dem Weg von Svolvær zu unserem nächsten Ziel Hennigsvær steht sehr prominent die sogenannte „Lofotenkathedrale“, eine Holzkirche aus dem 19. Jahrhundert in neugotischen Stil, die mit dem Tradi „Lofotenkatedralen“ (GC31MP8) noch weiter verschönert wurde.
Wir erreichten eines der bekanntesten Fischerörtchen, das über mehrere Inseln verteilte Henningsvær in etwa 25 Kilometer Entfernung von Svolvær, wo wir wieder in einem für Touristen umgebauten Rorbue (Fischerhütte) unterkamen. In Henningsvaer hat man die Gelegenheit an einer Seeadlersafari oder einen Rafting Tour teilzunehmen, wenn die entsprechende Gruppengröße erreicht werden kann.
Wer den Aufstieg nicht scheut, der kann auf den 541 Meter hohen Festvågtiden wandern und sich mit dem gleichnamigen Tradi (GC5C1WJ) und einem grandiosen Ausblick belohnen. Wir hatten das Glück in Henningsvær die Biologin Heike Vester kennen zu lernen, die seit etlichen Jahren hier in den Sommermonaten die Kommunikation der Wale erforscht (für nähere Infos siehe auch http:// ocean-sounds.org/).
Wikingermuseum in Borg
Weiter auf der Straße E10 machten wir vor dem Wikingermuseum einen kurzen Abstecher nach Eggum. Am Cache „Hode“ (GC5JJFR) gibt es ein Freiluftkunstwerk des Schweizer Künstlers Markus Raetz. Auf dem Weg markiert der Cache „Borga på Eggum“ (GC5JJRV) eine von Deutschen 1944 erbaute Radar-Stellung. Wieder zurück auf der Europastraße E10 erreichten wir das Wikingermuseum in Borg.
Neben den durch elektronische deutsche Führer begleiteten Ausstellungsräumen mit den Fundstücken aus der Wikingerzeit und zahlreichen Videos, hat das Museum deutlich mehr zu bieten. In einem original getreuen Nachbau eines Wikinger Langhauses kann man die Gegenstände und Lebensumstände der Wikinger anschauen und vor allem auch selbst ausprobieren. Außer dem Langhaus gibt es auf dem Gelände den etwas verkleinerten Nachbau eines Wikingerschiffs.
Die Mitfahrgelegenheit wurde bereits mit dem Eintrittspreis bezahlt und kann von jedem Besucher gemacht werden ebenso wie die drei dort gut erreichbaren Caches „Lofotr“ (GC5JT9A), „Borg Kirke“ (GC31MMF) und „The viking“ (GC5XG88).
Das Freilichtmuseum Nusfjord ist ein Muss
Es ging weiter zum Dorf Nusfjord, eine gut erhalte Siedlung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, heute ein großes Freilichtmuseum, das aber an Urlauber auch Rorbuer vermietet. Das Kraftwerk aus dem Jahr 1905 steht unter Denkmalschutz. Historisch erhalten sind die damaligen Schmiede, Räucherei, Bootshaus, Bäckerei und Sägewerk.
Ein Gasthaus und ein Restaurant werden in historischen Gebäuden betrieben. Seit Juli 2015 gibt es in unmittelbarer Umgebung außerdem den etwas oberhalb des Dorfes gelegenen Tradi „Nusfjord Medkilaspeider“ (GC42G9G) sowie einen kleinen Powertrail „PT #1 Nusfjord – Nesland“(GC600G7) an der Küste, der mit 20 Dosen lockt.
Südliche Lofoten
Unsere letzte Herberge auf den Lofoten bezogen wir auf der kleinen Insel Sakrisøy zwischen Reine und Hamnøya. Ein Abschnitt auf den Lofoten, der uns unvergesslich bleiben wird. Direkt beim Cache „Hamnøy“ (GC4HVX8) konnten wir eine Gruppe von Orcas zum Greifen nahe vorbeischwimmen sehen. Cachen unter den Augen von Orcas, wo gibt es das noch einmal? Ein lohnenswerter Ausflug von Reine ist die Fahrt mit dem Linienschiff durch den wunderschönen Reinefjord nach Vindstad.
Von dort kommt man über eine kleine Wanderung über eine 75m hohe Scharte, auf der man den Cache „Bunes“ (GC61YQ8) finden kann, zum grandiosen Bunesstrand. Der Strand war im 2. Weltkrieg Schauplatz einer Familientragödie, weil durch eine angeschwemmte Granate, die gesamte ortsansässige Familie ausgelöscht wurde.
Auch heute noch sind die westlichen Strände der Lofoten Müllabladeplätze der Meeresströmung. Dies wurde von zwei jungen ortsansässigen Surfern bewiesen, die 2011 für neun Monate über die Wintermonate an den nicht per Auto zu erreichenden Kvalvika-Strand zogen und dort aus angeschwemmtem Müll eine Hütte bauten und dies auch in dem Film „North of the Sun“ dokumentierten.
Die Hütte steht heute noch und die Wanderung dorthin lohnt sich. Der Weg führt über mooriges Gelände an einem wunderschönen See, an den Tradis „Steinhytta“ (GC60VYZ) und „Ågotvatnet“ (GC60W0M) vorbei, bis man schließlich bei dem Tradi „Sausankerhytta“ (GC4ZFY5) fast am Wanderziel angekommen ist. Der Kvalvika-Strand besteht aus zwei durch eine Felsnase voneinander getrennte Strände.
Um zum zweiten Strandabschnitt zu kommen, muss man zuerst an der Felsnase vorbei, wobei man bei Flut über die Felsnase kraxeln muss, was nicht jedermanns Sache ist. In diesem Strandabschnitt sind zwei Dinge zu finden: einmal der Cache „Kvalvika“ (GC3PTXY) und hinter einem Felsen verborgen und in den Hügel integriert die Hütte der beiden Norweger. Auf dem Rundweg kann man dann den Tradi „Ocean View“ (GC2X386) bergen, bevor man sich auf den Rückweg zur etwa sechs Kilometer entfernten Straße macht.
Am Ende der Europastraße 10 liegt die südlichste und unsere letzte Station auf den Lofoten, das Fischerdorfmuseum Å. Die 23 einhundertfünfzigjährigen Gebäude sind noch gut erhalten und zeigen uns das Leben der einstigen Bewohner. Dazu gehören einige Rorbuer, Bootshäuser, eine Schmiede und eine Bäckerei, in der heute noch Brot und Brötchen und sensationell gute Zimtschnecken wie in alten Tagen gebacken werden. Die vier Tradis, die man hier holen kann, sind ohne Probleme gut zu suchen und finden.
Über den Vestfjord zurück aufs Festland
Wir verließen die Lofoten mit der Fähre Richtung Bodø, vorbei an den südlichen Lofoten Inseln Værøy und Røst. Die Inseln auch nur vom Schiff zu sehen, war ein Erlebnis, das wir nicht missen wollten. Kaum hatten wir abgelegt, sahen wir wieder Orcas. Diesmal etwas weiter weg, dafür mehr Tiere als das letzte Mal.
Den Tag verbrachten wir auf See und schipperten auf der fast leeren Fähre. Die Insel Værøy mit ihrer charakteristischen Silhouette und den letzten hohen Bergen der Lofoten stimmte uns mit ihrem Verschwinden in der Ferne sehr melancholisch. Die nächste Anlegestelle, die südlicher gelegen Insel Røst, erinnerte uns dann daran, dass die Ruhe und Beschaulichkeit bald ein Ende haben würde. Angekommen in Bodø waren wir sogleich froh, hier nur wenige Stunden eingeplant zu haben.
Wir bekamen wegen der stinkenden Autos und dem Verkehr auf den Straßen einen regelrechten Schock. Den Rest des Tages sammelten wir die auf dem Weg liegenden Tradis auf und konnten beim Durchstreifen der Stadt die Vorbereitungen auf das abendliche Fest zur Sommersonnenwende beobachten. Am Abend nahmen wir den Nachtzug zum 950 Kilometer entfernten Trondheim und verließen somit nach 14 Tagen den nördlichen Polarkreis.
Weiter Richtung Süden
Am nächsten Morgen nahmen wir in Trondheim die üblichen Pfade der Touristen zum berühmten Nidarosdoms, der mit den Caches „Camera Obscura“ (GC25DVD), „Bakke bru“ (GC25NRD), „Kjøpmansgata ** Bryggerekka“ (GC3FXCV), „Thomas Angells Stiftelse“ (GC3NW4H) und „Nidarsdomen“ (GC2V26Q) sehr kurzweilig war. Auf dem Weg zur Autovermietung schauten wir uns noch die bunten Speicherhäuser am Nidelv und die alte Stadtbrücke an.
Wir taten uns aber mit der städtischen Geschäftigkeit schwer und waren froh, als wir wenig später Trondheim Richtung Süden verlassen konnten. Unsere Fahrt führte uns auf der Europastraße E39 in ein ganz anderes Norwegen als auf den Lofoten. Die Landschaft erinnerte fast ans Allgäu, nur dass die Häuser bunt und komplett aus Holz waren. Wir fuhren an Fjorden und Seen entlang, immer Richtung Kristiansund, wo wir kurz vorher auf die knapp 8km lange Atlantikstraße abbogen.
Die Straße verbindet spektakulär kleine Inseln durch etliche Brücken miteinander und zahlreiche Geocaches „Eldhusøya“ (GCPF08), „Til Minne“ (GC4TRVQR), „Atlanterhavsveien“ (GC4P83X) und „View over the Atlantic ocean and road“ (GC3XB08) bieten Gelegenheit, die Aussicht zu genießen und sich vorzustellen, wie hier im Herbst die Stürme das Meer dramatisch aufwühlen und die Brecher auf die kleinen Inseln auftreffen.
Noch immer ganz beeindruckt von der Szenerie auf der Atlantikstraße schafften wir die restliche Strecke unseres 283 Kilometer Tagestrip nach Molde. Als Trost für die vielen Caches, an denen wir vorbei fahren mussten, gönnten wir uns einen ausgiebigen Cacheabend in dem gut bedosten mondänen Molde.
Höhepunkt der Reise
Während der dreistündigen Autofahrt zum 100 Kilometer entfernten Geiranger fuhren wir durch eine bergige Landschaft, weit und offen mit Wäldern fast bis zu den 1000 Meter hohen Gipfeln hinauf. Die Aussichten entlang des Storfjorden waren sehenswert und beeindruckend. Der Weg war verziert mit vereinzelten Tradis.
Nach Eisdahlen beginnt die sogenannte Adlerstraße, die nach acht Kilometer in Geiranger endet. Besonders der letzte Straßenabschnitt ermöglicht beeindruckende Ausblicke auf den Geirangerfjord mit seinen nun wieder senkrechten Felsen, den Wasserfällen sowie auf den Ort Geiranger. So hielten auch Malerisch, ruhig und wunderschön liegt das Dorf Reine inmitten traumhafter Kulisse.
Hier starten Ausflüge per Linienschiff zum Bunesstrand und zum Kirkefjord. wir in der Adlerkurve, der höchsten der 11 Serpentinen, die 620 Meter hinunter auf Meereshöhe führen, um auf der Aussichtsplattform den Cache „Eagle Road“ (GC2TJP3) zu machen. Fotografieren an dieser exponierten Stelle war auf jeden Fall Pflicht, auch wenn unten im Fjord riesige Kreuzfahrtschiffe das Panorama störten.
Wie bei allen Touristen stand natürlich auch bei uns eine Bootsfahrt im Geirangerfjord auf dem Programm. Wir waren mehr als entsetzt, als wir unten im dem Örtchen ankamen. Menschenmassen quälten sich am Kai, auf der Gangway zum Kreuzfahrtschiff und der Hauptstraße entlang. Unzählige Busse verstopften die einzige Straße, um Menschen heraus oder hinein zulassen.
Das wurde auch auf dem Ausflugsboot nicht besser. Ruhe kehrte erst mit dem Auslaufen des letzten Kreuzfahrtschiffes aus dem Fjord ein. Vor dem Dunkelwerden hatten wir aber dann noch Zeit genug muggelfrei den Cache „WaterStairs“ (GC55HMM) an beeindruckendem Wasserfall zu machen. Die Caches „Fjord og Fjell“ (GC55HED) und „Geiranger Geo-park“ (GC2WV92) waren dagegen eher was für die Statistik und der Cache „Geiranger View“ (GC2WV7Q) eher für die Aussicht.
Auf nach Bergen
Am folgenden Morgen genossen wir unser Frühstück mit einem grandiosen Ausblick in den spiegelglatten Fjord nur um dann zu sehen, dass bereits um 7 Uhr morgens das erste Kreuzfahrtschiff in den Fjord einlief, das Zeichen für uns, Geiranger auf der Straße 63 zu verlassen. Die Straße schlängelt sich entlang einer einsamen und kargen durch meterhohen Schnee bedeckten Felsenlandschaft.
Ab und an kann man alte, halb verfallende Hütten und rauschende Wasserfälle in den Bergen erkennen. Als Abstecher besuchten wir den 1500m hohen Gipfel Dalsnibba über eine mautpflichtige Privatstraße. Von dort hat man eine einzigartige Aussicht über das Gebiet, das seit 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört.
Nach dem Cache „Challenge #6 – Geiranger“ (GC799F) auf der Plattform schauten wir zwar, mit den zunehmend ankommenden Bussen und den aussteigenden Horden von Menschen jedoch schwand unsere Lust hier weiter zu suchen. Die 371 Kilometer von Geiranger nach Bergen hofften wir, in sieben Stunden zu schaffen.
Obwohl die Autofahrt Stunden dauerte, wurde die Fahrt nicht langweilig. Wir mussten immer wieder anhalten, weil wir uns an den grandiosen Aussichten auf die zum Teil spiegelglatten Fjorde nicht satt sehen konnten. Der spärliche Verkehr lies ein kurzes Anhalten auf der Straße problemlos zu. Über ausreichende Tradis am Straßenrand konnten wir uns nicht beklagen. Am Nachmittag kamen wir wie geplant in Bergen an und gaben das Mietauto ab. Nach dem Nachtzug nach Oslo, der Stadtbesichtigung und der luxuriösen Überfahrt nach Kiel endete unsere Reise.
Fazit
Unsere Reise nach Norwegen war sicherlich keine, die jeder machen würde. Wir haben insgesamt fast 6000 Kilometer auf Wasser- und Landwegen hinter uns gebracht und dabei die sich verändernden Landschaften genießen können. Gerade die Natur und die grandiosen Landschaften stehen im Mittelpunkt einer solchen Reise.
Dass dabei auch noch ein paar Dosen zu finden sind, die einen mal wieder zu ganz besonderen Stellen geführt haben, ist eine wirklich schöne Beigabe. Wir werden von den wunderschönen Aussichten und den Erlebnissen in diesem herrlichen Land noch lange zehren und wünschen uns oft in Gedanken auf die Lofoten zurück.
Cache-Empfehlungen auf den Lofoten
- GC53K0E Lighthouse
- GC5GJVK Fyrlykt
- GC2CXVG Homevatnet
- GC52X5Z Bleik lysloype
- GC34818 Bakkehagen
- GC5941J Droppen – La oss fiske ! The Drop- Lets Go Fishing
- GC5W6N0 Løkthaugen Svolvær
- GC31MP8 Lofotenkatedralen
- GC5JJRV Borga på Eggum
- GC5JT9A Lofotr
- GC5XG88 The viking
- GC42G9G Nusfjord
- GC4HVX8 Hamnøy
- GC61YQ8 Bunes
- GC3PTXY Kvalvika
- GC2X386 Ocean View